# taz.de -- Atomkraftgegner mobilisieren für Herbst: Die bundesweite Trommellobby
       
       > Mit dezentralen Aktionen laufen sich AtomkraftgegnerInnen für den
       > Protestherbst warm. Am Montag soll in 55 Wahlkreisen Druck auf
       > Bundestagsabgeordnete gemacht werden.
       
 (IMG) Bild: Warmtrommeln für einen heißen Herbst: Atomkraftgegner im Frühjahr bei einer Demo in Neckarwestheim.
       
       BERLIN taz Während Bundesregierung und Atomlobby über Details der
       vermutlich anstehenden Laufzeitverlängerungen von Atomkraftwerken
       verhandeln, bereiten sich Anti-Atom-AktivistInnen auf Monate des Protests
       vor. Mit einer dezentralen Aktion wollen AtomkraftgegnerInnen heute
       bundesweit gegen die Pläne der Bundesregierung und der schwarz-gelben
       Koalition in Berlin demonstrieren.
       
       In über 55 Wahlkreisen ruft das Aktionsnetzwerk Campact dazu auf, vor
       Wahlkreisbüros und Kreisgeschäftsstellen mit Tröten, Pfeifen und Trommeln
       den "Atom-Alarm" auszulösen.
       
       "Die Mehrheit der Bevölkerung ist gegen Atomkraft. Wir wollen den
       Abgeordneten deutlich machen, dass ihnen längere Laufzeiten zu Hause im
       Wahlkreis gehörig auf die Füße fallen, wenn sie den Pro-Atom-Kurs der
       Bundesregierung jetzt nicht stoppen", sagte Susanne Jacoby von Campact.
       
       Ob die Aktion ein Erfolg wird, ist fraglich: Mit einer ähnlichen Aktion
       unter dem Titel "Bring Deinen Müll zur CDU" hatten bereits Anfang Juni
       AtomkraftgegnerInnen in zahlreichen Wahlkreisen zum Protest aufgerufen. Sie
       wollten, dass BürgerInnen ihren eigenen Müll bei Abgeordneten abladen, um
       diese unkonventionell dazu einzuladen, ein Gespür für ungeklärte
       Abfallfragen zu entwickeln. Das war nicht überall erfolgreich.
       
       Unabhängig von diesen dezentralen Aktionen mobilisieren
       AtomkraftgegnerInnen derzeit massiv für zwei Termine im Herbst. Am 18.
       September soll mit einer bundesweiten Großdemonstration in Berlin ein
       Zeichen gegen die Atompläne der Bundesregierung gesetzt werden. Diese berät
       derzeit über ein Konzept, das die schwarz-gelbe Energiepolitik der nächsten
       Jahre festschreiben soll.
       
       Der Höhepunkt der Anti-Atom-Proteste 2010 wird für die erste Novemberhälfte
       erwartet. Dann soll im niedersächsischen Wendland wieder ein
       Castor-Transport in das Lager Gorleben gebracht werden.
       
       25 Jul 2010
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Martin Kaul
       
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