# taz.de -- Stieg Larssons "Millennium": Millionen-Marke geknackt
       
       > Die Trilogie des verstorbenen schwedischen Autors Stieg Larsson ist die
       > erste Buchreihe, die über eine Million elektronische Bücher absetzen
       > konnte. Amazon und Co. freut's.
       
 (IMG) Bild: Lesen – egal wie.
       
       Das Geschäft mit E-Books steht noch ganz am Anfang - erst verhältnismäßig
       wenige Menschen besitzen ein E-Book-Lesegerät. Und trotzdem boomen die
       elektronischen Bücher: Wie die Firma Amazon, die auch den E-Book-Reader
       "Kindle" vertreibt, nun mitteilte, wurde die englische Ausgabe von Stieg
       Larssons "Millennium"-Krimitrilogie nun zur ersten Buchreihe bei Amazon,
       die über eine Million Mal in E-Book-Form abgesetzt wurde.
       
       Die drei Titel "Verblendung", "Verdammnis" und "Vergebung" befänden sich
       allesamt in der ewigen Kindle-Top-10, so Amazon. Amazon verkauft bislang
       vor allem englischsprachige Titel zu Preisen ab 10 Dollar pro Stück.
       Larsson gilt derzeit als größter skandinavischer Krimiautor. Seine Werke
       sollen zu Hollywoodfilmen gemacht werden, Daniel Craig ist bereits als
       Hauptdarsteller gewonnen. Um Larssons, der in seinem Hauptberuf ein
       antirassistisches schwedisches Magazin führte, ist mittlerweile ein
       Erbschaftsstreit ausgebrochen.
       
       Larsson, dessen Bücher auch nach seinem Tod im Jahr 2004 sehr beliebt sind,
       teilt sich den Titel Millionenseller mit dem US-Thriller-Autor James
       Patterson. Dessen Verlag Hachette hatte kurz vor Amazon das Überschreiten
       der Millionenmarke angekündigt, allerdings wurden bei Patterson alle
       E-Book-Formate gezählt - und nicht nur Amazons Kindle.
       
       Mittlerweile lassen sich Kindle-Formate auch auf Apple-Geräten und auch auf
       Handys, die mit dem Betriebssystem "Android" laufen, anzeigen. Dazu wird
       eine kostenlos herunterladbare Software benötigt.
       
       Je nach Arrangement mit ihrem Verlag können E-Books große Vorteile für
       Autoren haben: Die Höhe der Lizenzgebühren pro verkauftem Exemplar ist oft
       höher als bei Druckwerken, wo Kosten für Produktion und Vermarktung über
       den Handel hinzukommen. Zudem ist es für bekannte Schreiber mit wenig Mühe
       machbar, ihre Werke direkt zu vermarkten - sowohl Amazon als auch
       Konkurrent Apple ("iBooks") bieten Rechteinhabern die Möglichkeit zur
       Eigenpublikation.
       
       Das bedeutet etwa im Fall Apple, das bis ein Anteil von bis zu 70 Prozent
       des Umsatzes beim Autor verbleibt - nochmals deutlich mehr als mit einem
       zwischengeschalteten Verlag. Dem Schreiber bleibt dann noch die Aufgabe,
       seine Fans auf die direkte Kaufmöglichkeit hinzuweisen.
       
       29 Jul 2010
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Ben Schwan
       
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