# taz.de -- Vorstände von Dax-Unternehmen: 30 Prozent Ausländer, 2 Prozent Frauen
       
       > In den Dax-Vorständen gibt es immer noch kaum weibliche Topkräfte.
       > Internationalisierung hingegen ist Trend.
       
 (IMG) Bild: Weit weg von der Hälfte der Macht: "In zehn Jahren werden über 10 Prozent der Dax-Vorstände weiblich sein", sagt einer der Studien-Autoren.
       
       BONN dpa | In die Vorstände der großen deutschen Konzerne rücken vereinzelt
       Frauen und verstärkt Ausländer. Der Frauenanteil in den 30 DAX-Unternehmen
       hat sich in den vergangenen zwölf Monaten vervierfacht. In absoluten Zahlen
       klingt dies jedoch eher bescheiden: Nach einer Frau zuvor sind es nun 4
       Frauen oder ganze 2 Prozent.
       
       Dies zeigen die Ergebnisse einer Erhebung der Unternehmensberatung
       Simon-Kucher & Partner, die am Donnerstag in Bonn veröffentlicht wurde. Der
       Trend zu mehr Frauen in Führungspositionen werde sich aber fortsetzen,
       prognostiziert einer der Autoren der Studie, Christoph Lesch. "In zehn
       Jahren werden über 10 Prozent der DAX-Vorstände weiblich sein."
       
       Nachdem bei Siemens immerhin schon zwei von neun Vorstandsposten von Frauen
       gehalten werden, strebt auch die Deutsche Telekom eine Quote an.
       Personalvorstand Thomas Sattelberger hat das Ziel ausgegeben, bis 2015
       weltweit 30 Prozent aller Positionen im Topmanagement mit Frauen zu
       besetzen. Lesch geht davon aus, dass es "nur eine Frage der Zeit" sei, "bis
       sich Sattelbergers Ziele bis in den Telekom-Vorstand auswirken".
       
       Ein zweiter Trend ist deutlich auffallender: Der Anteil ausländischer
       DAX-Vorstände steigt, und ausländische Manager rücken ans Steuer. Der
       Ausländeranteil hat sich in den vergangenen zehn Jahren auf ein Allzeithoch
       von fast 30 Prozent verdoppelt, wie aus der Erhebung hervorgeht. Von 185
       Vorständen kommen derzeit 52 aus dem Ausland, vor allem aus den USA. Und
       rund 60 Prozent der im vergangenen Jahr neu berufenen Vorstände stammen aus
       dem Ausland. Besonders bei der Besetzung des Chefpostens werden immer öfter
       gezielt ausländische Manager berufen. Wenn im Oktober der Niederländer
       Marijn Dekkers die Führung des Bayer-Vorstands übernimmt, werden bereits 30
       Prozent der DAX-Konzerne von Ausländern geführt.
       
       Lesch erwartet dabei eine Wechselwirkung. Beispiel Siemens: Der
       Österreicher Peter Löscher rückte als Vorstandschef an die Spitze. Dann
       steigerte er den Anteil ausländischer Vorstände bis Mitte 2008 auf 38
       Prozent. Und er berief Barbara Kux und Brigitte Ederer in den Vorstand. Da
       Kux Schweizerin und Ederer Österreicherin ist, liegt die Ausländerquote nun
       bei 44 Prozent, die Frauenquote bei 22 Prozent.
       
       12 Aug 2010
       
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