# taz.de -- Disput zwischen Madrid und Rabat: Neuer Ärger in Ceuta und Melilla
       
       > Die jüngsten marokkanischen Blockaden Ceutas und Melillas könnten mit dem
       > Westsahara-Konflikt zu tun haben. Der Streit kam Rabat möglicherweise
       > nicht ungelegen.
       
 (IMG) Bild: Marokkaner während einer Demonstration im Rahmen der Blockade Melillas am 18. August 2010.
       
       MADRID taz | Spanien sieht den Streit mit Marokko um die spanische
       Nordafrikaenklave Melilla im Zusammenhang mit dem Westsaharakonflikt. Der
       spanischen Tageszeitung El País wurde ein Brief von Christopher Ross von
       Ende Juni zugespielt. Der UN-Sondergesandte für die Westsahara bittet
       Madrid in dem Schreiben darum, bei einer Lösung für die festgefahrenen
       Verhandlungen zwischen der marokkanischen Besatzungsmacht und der Polisario
       zu vermitteln. Am 1. Juli kam Ross deswegen nach Madrid, bestätigt das
       spanische Außenministerium. Kurze Zeit später begannen die Proteste auf
       marokkanischer Seite wegen mutmaßlicher Übergriffe spanischer Polizisten in
       Melilla.
       
       Tatsächlich reagiert Marokko mindestens ebenso empfindlich auf jeden
       Lösungsvorschlag, der zu einer Eigenständigkeit der Westsahara führen
       könnte, wie Spanien auf die marokkanischen Ansprüche auf die
       Nordafrikaenklaven Ceuta und Melilla. Der Streit begann Mitte Juli, als
       fünf Belgier marokkanischer Herkunft Misshandlungen spanischer Polizisten
       an der Grenze Melillas angezeigt hatten. Eine Polizistin habe sie, bei
       deren Versuch nach Melilla zu fahren, als "marokkanische Hunde" beleidigt,
       später seien sie von bis zu zehn spanische Grenzbeamten verprügelt worden.
       Spaniens Polizeigewerkschaft behauptet hingegen, die Marokkaner seien den
       Anweisungen der Arabisch sprechenden Beamtin nicht gefolgt.
       
       Im Anschluss daran kam es zu Demonstrationen und Blockaden der
       Grenzübergänge. Am Donnerstag brachen die Demonstranten ihre Blockade mit
       Hinweis auf den Ramadan ab. Am Montag wollen die Innenminister der beiden
       Staaten bei einem Treffen in Rabat den Streit endgültig beilegen. Es gibt
       durchaus Hinweise darauf, dass Rabat der Streit nicht ungelegen kam. So
       blieb die marokkanische Polizei bei den Blockaden für sonstige Verhältnisse
       auffallend passiv, obwohl oft mehr Kamerateams und Fotografen vor Ort
       waren, als Demonstranten.
       
       20 Aug 2010
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Hans-Günter Kellner
       
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