# taz.de -- McCain besiegt Scharfmacher: Tea Party weiter auf dem Vormarsch
       
       > Ex-US-Präsidentschaftskandidat McCain hat in Arizona die Vorwahl zur
       > Aufstellung für die Kongresswahlen gewonnen. Dennoch setzt sich der
       > Rechtstrend bei den Republikanern fort.
       
 (IMG) Bild: Etappensieg: McCain.
       
       BERLIN taz | John McCain hat es geschafft: Bei den republikanischen
       Vorwahlen hat sich der 74-jährige Senator und ehemalige
       Präsidentschaftskandidat klar gegen seinen rechten Herausforderer John
       David Hayworth durchgesetzt. Damit blieb McCain, der sich in seinen bislang
       24 Jahren im US-Senat den Ruf eines parteiübergreifend arbeitenden
       Moderaten erarbeitet hatte, allein: Der Siegeszug neuer,
       rechtspopulistischer Kandidaten setzte sich bei den anderen Vorwahlen am
       vergangenen Dienstags fort. In Florida gewann Rick Scott die Kandidatur für
       die Gouverneurswahl, und der rechte Hardliner Marco Rubio wird für den
       Senatssitz antreten - unter anderem gegen den ehemaligen moderaten
       Republikaner Charlie Christ, der als Unabhängiger kandidiert.
       
       Bei Redaktionsschluss noch offen war die Vorwahl für den Senatssitz in
       Alaska. Mit hauchdünnem Vorsprung führt hier Staatsanwalt Joe Miller gegen
       die amtierende Senatorin Lisa Murkowski - und wieder zeigt sich die Macht
       der konservativen "Tea Party"-Bewegung und ihrer Ikone Sarah Palin. Palin
       hatte in ihrem Heimatstaat Alaska klar für Miller Partei ergriffen und ihn
       zum Anti-Establishment-Kandidaten der Konservativen aufgebaut - offenbar
       mit Erfolg.
       
       Auch beim Vorwahlsieg John McCains in Arizona hatte Sarah Palin eine
       entscheidende Rolle gespielt: Offenbar aus persönlicher Loyalität
       demjenigen gegenüber, der sie 2008 zu seiner Vizepräsidentschaftskandidaten
       gemacht und damit überhaupt erst auf die nationale Bühne gebracht hatte,
       unterstützte sie im Vorwahlkampf McCain. Und das, obwohl sein Gegner, der
       konservative Radiomoderator und frühere Kongressabgeordnete J.D. Hayworth,
       den rechtspopulistischen Positionen Palins und der Tea-Party-Bewegung
       wesentlich näher steht.
       
       Allerdings hatte Palins Unterstützung einen Preis: Insbesondere beim Thema
       Grenzsicherheit und Migrationsreform, das den konservativen Wählern im
       Grenzstaat Arizona besonders wichtig ist, war McCain von einer
       Reformposition auf eine harte rechte Linie eingeschwenkt.
       
       Bei den Wahlen am 2. November werden einige Gouverneure, alle Abgeordneten
       des Repräsentantenhauses und ein Drittel der Senatoren neu gewählt. Die
       Umfragen signalisieren derzeit starke mögliche Verluste der Demokraten, die
       erst 2006, nach 12 Jahren, die Mehrheit im Kongress wiedergewonnen hatten.
       
       25 Aug 2010
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Bernd Pickert
       
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