# taz.de -- Internationaler Druck nimmt zu: Iran überprüft Steinigung
> Nachdem auch das Europäische Parlament die geplante Steinigung einer
> iranischen Frau verurteilt hat, will die Islamische Republik den Fall nun
> erneut prüfen.
(IMG) Bild: Die Empörung über die geplante Steinigung im Iran nimmt zu. Im Bild eine Demonstration in London.
TEHERAN/STRAßBURG reu/epd | Im Iran ist die geplante Steinigung von Sakineh
Mohammadi-Ashtiani vorerst gestoppt worden. Die Strafe der wegen Ehebruchs
verurteilten Frau werde von den Behörden geprüft, teilte das
Außenministerium am Mittwoch mit. Der Fall hatte der Islamischen Republik
internationale Kritik eingebracht und die Beziehungen zum Westen belastet.
Kurz zuvor hatte das Europäische Parlament in Straßburg die bevorstehende
Steinigung Mohammadi-Ashtianis aufs Schärfste verurteilt. Alle politischen
Fraktionen forderten in einer gemeinsamen Entschließung am Mittwoch die
iranischen Behörden auf, das Urteil aufzuheben und den Fall neu zu prüfen.
Die Abgeordneten appellierten an die iranische Regierung, Steinigungen
generell für rechtswidrig zu erklären. Diese Form der Hinrichtung sei eine
grausame und unmenschliche Praxis, heißt es in der Resolution. Außerdem
fordern die EU-Parlamentarier die iranischen Behörden auf, Ehebruch und
Homosexualität, nicht mehr als Straftat zu behandeln. Zuvor hatte auch
EU-Kommissionspräsident José Manuel Barroso die bevorstehende Hinrichtung
als barbarisch bezeichnet.
Für die Iranerin hatte sich auch die Frau des französischen Präsidenten,
Carla Bruni, eingesetzt. Sie wurde daraufhin von einer iranischen Zeitung
als Prostituierte geschmäht, die den Tod verdient habe.
8 Sep 2010
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