# taz.de -- Senatswahlen in den USA: Tea-Party-Kandidatin siegt bei Vorwahl
       
       > Der erzkonservative Tea-Party-Flügel der Republikaner hat sich bei den
       > US-Vorwahlen zur Senatswahl bereits zum achten Mal durchsetzten können.
       
 (IMG) Bild: Die Tea-Party-Bewegung erstarkt zusehends. Im Bild Anhänger der Gruppierung während einer Wahlkampfveranstaltung Ende August in Washington D.C.
       
       WASHINGTON reuters | Nur wenige Wochen vor den US-Kongresswahlen sorgt die
       konservative Tea-Party-Bewegung erneut für Unruhe bei den Republikanern.
       Die von der Tea Party favorisierte Kandidatin Christine O'Donnell setzte
       sich bei den parteiinternen Vorwahlen im Bundesstaat Delaware gegen den
       moderaten Politiker Michael Castle durch. Es war die achte Niederlage eines
       vom nationalen republikanischen Wahlkampf-Komitee unterstützten Kandidaten
       bei den Vorwahlen in diesem Jahr.
       
       Das Ergebnis unterstreicht die Wut der republikanischen Wähler über den
       politischen Kurs des demokratischen Präsidenten Barack Obama und darüber,
       dass es der eigenen Partei in der Finanzpolitik an Profil mangelt. Die
       überwiegend weißen Anhänger fordern unter anderem eine stark eingeschränkte
       Rolle des Bundes und berufen sich dabei auf eine enge Auslegung der
       Verfassung.
       
       Zugleich könnte der Sieg O'Donnells die Chancen der Republikaner schmälern,
       bei den Senatswahlen am 2. November die Mehrheit in der Kongresskammer
       zurückzugewinnen. Sie müssen den Demokraten mindestens zehn Sitze abnehmen
       und in Delaware galt ein Sieg mit Castle als sicher. Nach seiner Niederlage
       kann sein demokratischer Konkurrent Chris Coons nun jedoch als leichter
       Favorit auf den Senatssitz gesehen werden.
       
       Der Name der Tea-Party-Bewegung leitet sich von der Boston Tea Party ab. Im
       Jahr 1773 warfen Kolonialisten im Streit mit dem britischen Mutterland Tee
       in den Hafen von Boston warfen. Kritiker werfen der Bewegung
       erzkonservative Ansichten vor. Da US-Abgeordnete direkt gewählt werden und
       nicht über Parteien, können Tea-Party-Gruppen enormen Einfluss ausüben. Die
       Bewegung stellt sich hinter einzelne Kandidaten. Besonders republikanischen
       Anwärter werden so nach rechts gedrängt.
       
       15 Sep 2010
       
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