# taz.de -- taz Panter Preis-Verleihung 2010: "Würden wir das auch tun?"
       
       > Große Gala für den taz Panter Preis 2010 im Deutschen Theater in Berlin.
       > Ausgezeichnet wurden Petra Peterich, die sich um straffällig gewordene
       > Jugendliche kümmert und US-Deserteur André Sheperd.
       
 (IMG) Bild: Alle Kandidaten für den taz Panter Preis mit Blumen, ganz rechts: Publikumspreisträger André Sheperd. Neben ihm: Jury-Preisträgerin Petra Peterich.
       
       BERLIN taz | Die GewinnerInnen der taz Panter Preise 2010 stehen fest: Am
       Samstag wurden auf einer großen Benefiz-Veranstaltung im Deutschen Theater
       Berlin die PreisträgerInnen verkündet und für ihr Engagement geehrt. Ein
       Preis wurde von den LeserInnen der taz verliehen, der andere von einer
       Prominenten-Jury unter Vorsitz von taz-Chefredakteurin Ines Pohl. Der taz
       Panter Preis ist ein Projekt der taz Panter Stiftung. Die Preise sind mit
       jeweils 5.000 Euro dotiert.
       
       Den Preis der Jury erhält Petra Peterich aus Lüneburg. Die 68-jährige
       ehemalige Sozialpädagogin nimmt straffällig gewordene Jugendliche bei sich
       zuhause auf und kümmert sich um sie. Intensive pädagogische Betreuung als
       Alternative zur Haft: Seit 30 Jahren lebt und arbeitet Petra Peterich
       dafür, dass Jugendliche eine zweite Chance bekommen, die sonst in den
       Justizvollzug geschickt werden. „Das Bestechende am Engagement von Petra
       Peterich ist, dass sie uns alle auf die Probe stellt: Würden wir das auch
       tun, so jemanden zu Hause aufnehmen? Wären wir bereit, uns auf diese
       Jugendlichen einzulassen?“ fragt Schauspielerin Anna Thalbach in ihrer
       Laudatio und begründet damit, was im Besonderen das Wirken von Frau
       Peterich ausmacht: Ihre Konsequenz.
       
       Der LeserInnen-Preis 2010 ehrt mit André Shepherd einen
       Irak-Kriegs-Veteranen, der mit seinem Schicksal zur Symbolfigur wurde. Als
       erster US-Deserteur überhaupt beantragte er Asyl in der Bundesrepublik
       Deutschland und setzt sich nun selbst für die Rechte von
       Kriegsdienstverweigerern und politischen Flüchtlingen ein. „André Shepherd
       hat gemacht, was Soldaten bei Strafe verboten ist: Er hat entschieden.
       Allein. Er hat sein Leben in die eigene Hand genommen und gesagt: Ich mache
       nicht mehr mit,“ würdigt Laudator und taz-Redakteur Bernd Pickert den
       Preisträger und stellt damit dessen Mut heraus, gegen den Strom zu
       schwimmen und große persönliche Härten für seine Überzeugungen in Kauf zu
       nehmen.
       
       19 Sep 2010
       
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