# taz.de -- Bayern in der Champions League: Last-Minute-Sieg in Basel
       
       > Mit einem 2:1-Erfolg beim FC Basel haben die Bayern den ersten Platz der
       > Champions-League-Gruppe E verteidigt. Am Sonntag tritt der deutsche
       > Meister in Dortmund an.
       
 (IMG) Bild: Der Ball dehnt das Netz zum Ausgleich: Torschütze Schweinsteiger dreht jubelnd ab.
       
       BASEL/BERLIN dpa/taz | Zwei Siege in zwei Spielen – in der Champions League
       läuft für Vorjahresfinalist FC Bayern München alles programmgemäß. Und
       trotzdem wurde beim deutschen Fußball-Meister nach dem Last-Minute-Sieg
       beim FC Basel nur kurz und dezent gejubelt.
       
       "Wir sind jetzt noch nicht auf der richtigen Spur", mahnte Kapitän Mark van
       Bommel nach dem glücklichen 2:1 (0:1)-Erfolg am Dienstagabend. Denn das
       Spiel der Woche folgt erst am kommenden Sonntag in der Bundesliga beim
       Tabellenzweiten Borussia Dortmund.
       
       Im Westfalenstadion wird der FC Bayern dann auf einen BVB treffen, dem es
       nach sechs Siegen in Folge an Selbstvertrauen kaum mangeln dürfte. "Wir
       haben keine Ausreden, wir müssen gewinnen. Und das wird schwer genug",
       sagte van Bommel.
       
       Immerhin gab die lobenswerte Willensleistung im Baseler St. Jakob-Park
       Rückenwind für die Bundesliga. "Wir müssen noch Feinarbeit leisten. Aber
       ich habe großes Vertrauen in die Mannschaft und in die Spielweise", sagte
       Bastian Schweinsteiger, der beide Treffer der Bayern erzielt hatte.
       
       Einen Tag nach seiner Vertragsverlängerung stellte van Gaal das Team nur
       auf einer Position um: Für Ivica Olic kam zumindest für eine Halbzeit Hamit
       Altintop, der auf der rechten Seite den verletzten Arjen Robben ersetzte.
       Damit gab der Trainer der ganzen Mannschaft ein Signal – und die Chance zur
       Wiedergutmachung. Und dies versuchten die Bayern in der Anfangsphase auch
       ganz entschlossen, sie diktierten das Spiel, wirkten spritzig und hellwach.
       
       Der deutsche Meister hatte auch die erste Chance: Nach einem schönen Solo
       von Philipp Lahm zog Toni Kroos aus dem Hinterhalt ab, Basel-Keeper Franco
       Costanzo lenkte den Ball mit den Fingerspitzen gerade noch um den langen
       Pfosten (11.). Die nächste gute Gelegenheit vergab Bayerns Abwehrturm van
       Buyten fahrlässig (15.).
       
       Drei Minuten später leitete der lange Belgier im Bayernteam das 0:1 mit
       einem Ballverlust in der Vorwärtsbewegung ein. Nach Hackenablage von Marco
       Streller vollendete Frei die Co-Produktion der früheren Bundesliga-Profis
       aus 14 Metern eiskalt. Ein Schock für die Münchner, die fast eine
       Viertelstunde brauchten, um sich neu zu orientieren und wieder Ordnung ins
       Spiel zu bringen.
       
       Die Präzision für den entscheidenden Pass fehlte aber, Torgefahr kam nicht
       auf. Glück hatte der Vorjahres-Finalist in der 29. Minute, als der frühere
       Frankfurter Benjamin Huggel beim von den Basel-Fans schon bejubelten Tor im
       Abseits stand (29.). Drei Tage nach dem 1:2-Tiefschlag durch Mainz in der
       Bundesliga wackelte die Bayern-Abwehr zudem in vielen Szenen wieder
       bedenklich. Schlussmann Hans-Jörg Butt verhinderte das 0:2, als er einen
       Schuss von Xherdan Shaqiri gerade noch abwehren konnte (40.).
       
       In der Halbzeitpause waren van Bommel und Torwart Jörg Butt in der Kabine
       "ziemlich laut geworden", wie der Bayern-Kapitän verriet. "Man muss klare
       Worte finden", erzählte van Bommel. Van Gaal musste reagieren. Der
       Holländer nahm Altintop zur Pause vom Platz und brachte Mario Gomez als
       zweiten Stürmer. Mit dem 4:2:2- System sollte die Präsenz im gegnerischen
       Strafraum erhöht werden.
       
       Und die Umstellung zahlte sich aus, die Bayern erhöhten Druck und Torgfahr.
       Mit energischem Einsatz erzwang Müller den Strafstoß; Huggel hatte ihn zu
       Fall gebracht. Schweinsteiger verwandelte sicher: Sein sechster Treffer im
       49. Champions-League-Spiel - Nummer sieben folgte kurz vor dem
       Schlusspfiff.
       
       Fink hatte nach der 1:2-Auftaktniederlage beim rumänischen Titelträger CFR
       Cluj voll auf Attacke gesetzt. Bis zum 1:1 ging das Konzept auf - dann
       kamen die Bayern, van Gaals Elf kontrollierte die Partie nun. Beim Schuss
       von Miroslav Klose (73.) war Costanzo auf dem Posten (73.). Müller (83.)
       und Olic (85.) hatten weitere gute Chancen.
       
       "Unser Ziel war, nach Basel zu kommen, zu gewinnen und Tabellenführer zu
       bleiben", resümierte Bayern-Chef Karl-Heinz Rummenigge zufrieden. "Das hat
       die Mannschaft gut umgesetzt in der zweiten Halbzeit, auch wenn es spät war
       mit dem Tor in der 89. Minute." Mit sechs Punkten führen die Bayern nach
       zwei Spieltagen die Gruppe E an.
       
       Auch Rummenigge lenkte in seiner Rede beim Mitternachtsbankett den Blick
       letztendlich nach vorne. "Ich glaube, das war ein wichtiger Schritt in die
       richtige Richtung." Er hoffe, dass die Mannschaft nun in Dortmund
       "nachlegen kann".
       
       29 Sep 2010
       
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