# taz.de -- Kommentar Strompreise: Die Konkurrenz schläft nicht
       
       > Der Großteil der Strompreiserhöhungen geht nicht auf den Ausbau der
       > erneuerbaren Energien zurück, sondern liegt in der Marktmacht der großen
       > Energiekonzerne begründet.
       
 (IMG) Bild: Umsonst sind sie nicht: Windkraft- und Solaranlagen.
       
       Das Gesetz zur Förderung der Erneuerbaren Energien (EEG) ist ein
       Erfolgsmodell, das in vielen anderen Ländern Nachahmung gefunden hat. Sein
       Prinzip: Der Staat garantiert den Erzeugern von Strom aus regenerativen
       Quellen wie Wind oder Sonne einen bestimmten Preis, und die dadurch
       verursachten Mehrkosten werden auf alle Verbraucher umgelegt.
       
       Aber jetzt, wo sich der EEG-Erfolg zeigt und immer mehr Photovoltaik- und
       Windkraftanlagen installiert werden, bekommen viele konventionelle
       Stromanbieter kalte Füße und warnen lautstark vor Verteuerungen des Stroms
       durch die Ökoenergieförderung. Doch ihr Kalkül ist durchsichtig.
       
       Der Großteil der Strompreiserhöhungen geht nämlich nicht auf den Ausbau der
       erneuerbaren Energien zurück, sondern liegt schlicht in der Marktmacht der
       großen Energiekonzerne begründet. Die schröpfen die Kunden, so gut sie
       können. Denen ist daher zu raten, zu unabhängigen Anbietern zu wechseln.
       Die sind häufig nicht nur ökologischer, sondern auch günstiger.
       
       Darüber hinaus verringern die erneuerbaren Energien auch die Abhängigkeit
       Deutschlands von Energieimporten. Das dürfte sich langfristig
       kostendämpfend auf die Strompreise auswirken, auch wenn Gaskraftwerke, zum
       Teil mit russischem Erdgas befeuert, die ideale Ergänzung zu dem
       wetterbedingt schwankenden Ertrag der Erneuerbaren sind. Gleichwohl ist es
       richtig, die garantierten EEG-Strompreise regelmäßig anzupassen. Es ist
       nicht die Aufgabe der Stromverbraucher, Häuslebauern mit
       Photovoltaik-Anlagen traumhafte Renditen zu finanzieren.
       
       Das beste Mittel gegen höhere Strompreise aber ist, den Verbrauch zu
       senken. Diese Binsenweisheit sollten wir nicht aus dem Blick verlieren.
       
       4 Oct 2010
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Richard Rother
       
       ## ARTIKEL ZUM THEMA
       
 (DIR) Energiewirtschaft: Strom knapp drei Prozent teurer
       
       Machen die Erneuerbaren Energien den Strom teurer? Ja, sagt der
       Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft. Die Grünen sprechen von
       "Stimmungsmache".