# taz.de -- Schulhof-CD bleibt indiziert: Auch Vorspielen half nicht
       
       > Die Prüfstelle für Jugendmedien verbietet die Rockmusik-CD der NPD:
       > "Freiheit statt BRD". Das Gremium wollte erneut nicht glauben, dass die
       > Songtexte nicht diskriminierend gemeint seien.
       
 (IMG) Bild: "Meine Schwester ist ne Lesbe, sie treibt es zwölf Mal täglich (...)" nicht diskriminierend? Die Prüfstelle sieht das anders.
       
       BONN taz | Die Schulhof-CD "Freiheit statt BRD!" der NPD
       Mecklenburg-Vorpommern bleibt indiziert. Am Donnerstag entschied das
       12er-Gremium der Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien (BPjM), dass
       Songs des Samplers den Nationalsozialismus verherrlichen und Minderheiten
       diskriminieren. "Die Indizierung erfolgt aus dem Gesamtkontext der CD",
       erklärte Elke Monssen-Engberding, Vorsitzende des BPjM.
       
       Am frühen Vormittag herrschte in den Fluren der BPjM angespannte Ruhe.
       Nicht zum ersten Mal beriet das große Gremium der Prüfstelle über ein
       Verbot von Rechtsrock-CDs für Kinder und Jugendliche. Doch dieses Mal hatte
       der Verantwortliche für die NPD-CD, David Petereit, sein Kommen angekündigt
       
       Im Saal D 382 versuchte Petereit, NPD-Landesvize, darzulegen, dass schon
       Anfang September bei der Eilentscheidung der Indizierung der CD mit 14
       Liedern "ganz offensichtlich mit Biegen und Brechen" eine Gesamtschau
       konstruiert wurde, um den "Tonträger zu kriminalisieren". Gut 30 Minuten
       bemühte sich der Student der Rechtswissenschaft, die beanstandeten Aussagen
       aus den Songs "Unverlierbare Heimat", "Reform Sozial", "Antifa Superstar"
       und "Talkshownation" mit geschichtlichen Exkursen und sprachlichen
       Reflexionen zu relativieren. Freundlich verteilte er auch gleich die CD und
       seine Ausführungen. Das Anhören der Lieder führte bei dem Gremium jedoch
       ebenso nicht zu einer Revidierung der Eilentscheidung des Dreier-Gremiums.
       
       "Das Gremium folgt weitgehend der ersten Entscheidung", sagte
       Monssen-Engberding nach einer geschlossenen Beratung. "Sie haben ganz
       bewusst diese Kontexte kreiert", hielt die Vorsitzende dem NPD-Kader vor.
       Das Gremium wollte eben erneut nicht glauben, dass in dem Song
       "Talkshownation" Sätze wie "Meine Schwester ist ne Lesbe, sie treibt es
       zwölf Mal täglich (…) Ich heiße Klaus, bin ab heute schwul (…) Kranke
       Menschen, krankes Land" nicht diskriminierend gemeint seien oder in dem
       Song "Unverlierbare Heimat" Aussagen wie "Doch heute gibt es kein Danzig,
       kein Schlesien und Breslau mehr (…) Schaffen wir ein Neues aus bewährten
       Alten (…) bis heim kommt, was heim gehört" nicht die nationalsozialistische
       Expansionspolitik idealisieren würden. 25.000 CDs will die NPD hergestellt
       haben.
       
       ANDREAS SPEIT
       
       7 Oct 2010
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Andreas Speit
       
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