# taz.de -- Private Sicherheitsdienste in Afghanistan: Taliban erhalten Geld von USA
       
       > Über private Sicherheitsfirmen fließen auch US-Gelder an die Taliban in
       > Afghanistan. Es gibt auch Hinweise, dass einige Auftragnehmer gegen USA
       > arbeiten.
       
 (IMG) Bild: Personenkontrolle auf einer Straße in Kandahar.
       
       WASHINGTON afp/dapd | US-Gelder für private Sicherheitsdienste in
       Afghanistan landen einem Senatsbericht zufolge häufig in den Taschen
       afghanischer Warlords oder Taliban. Obwohl es den privaten
       Sicherheitsdiensten Milliardensummen zahle, habe das
       US-Verteidigungsministerium keine Kontrolle über deren Personalpolitik,
       heißt es in einer am Donnerstag veröffentlichten Untersuchung des
       verteidigungspolitischen Senatsausschusses.
       
       Das führe dazu, dass immer wieder auch Anhänger der Taliban als Wachleute
       angeheuert würden. In anderen Fällen zahlten die Wachfirmen Schutzgelder an
       die Islamisten.
       
       Die USA spielten auf diesem Wege unwissentlich Milizen mit Verbindungen zu
       den Taliban in die Hände spielen. Gleichzeitig habe die afghanische
       Regierung Schwierigkeiten, Soldaten und Polizisten zu rekrutieren, heißt in
       dem Bericht. Schon im Juni war ein anderer Bericht zu Ergebnis gekommen,
       dass für den Schutz von Konvois Millionen Dollar jährlich an örtliche
       Milizführer gehen.
       
       Der Vorsitzende des Senatsausschusses, der demokratische Senator Carl
       Levin, erklärte, es gebe Hinweise, dass einige Auftragnehmer sogar gegen
       die eigenen Truppen arbeiteten. Es müsse weiter verhindert werden, das
       US-Gelder in den Taschen der Milizführer landeten und die Mission in
       Afghanistan gefährdeten.
       
       Der Bericht zitierte den Fall des Sicherheitsdienstes ArmorGroup, der sein
       Wachpersonal mit Hilfe afghanischer Warlords rekrutierte, von denen einige
       mit den radikalislamischen Taliban verbündet gewesen sei. Einer der
       Kriegsfürsten sei bei einem amerikanisch-afghanischen Angriff auf sein Haus
       getötet worden, als dort gerade ein Taliban-Treffen stattgefunden habe.
       
       In einem Brief an den Ausschussvorsitzenden Carl Levin schrieb
       Verteidigungsminister Robert Gates, sein Ministerium kenne das Problem und
       habe bereits Gegenmaßnahmen ergriffen. Das US-Verteidigungsministerium
       warnte aber, dass es praktisch unmöglich sei, die schätzungsweise 26.000
       Mitarbeiter privater Sicherheitsdienste in Afghanistan zu entlassen.
       
       8 Oct 2010
       
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