# taz.de -- Prozess Ottfried Fischer gegen "Bild"-Mann: Sex, Lügen, Video
       
       > Der Prozess um ein heimlich aufgenommenes Sexvideo mit dem Schauspieler
       > Ottfried Fischer hat begonnen. Zwei Männer, zwei Frauen und ein
       > ehemaliger "Bild"-Journalist sind angeklagt.
       
 (IMG) Bild: Der Schauspieler Ottfried Fischer sitzt als Nebenkläger im Gerichtssaal des Amtsgericht München beim Prozessbeginn um seine Prostituierten-Affäre.
       
       MÜNCHEN dapd | Im Prozess um Nötigung und Verletzung der Privatsphäre von
       Schauspieler Ottfried Fischer können die Angeklagten "im Fall eines
       vollumfänglichen Geständnisses jeweils mit einer Geldstrafe rechnen". Dies
       teilte der Vorsitzende Richter Hilmar Buch im Anschluss an ein
       Rechtsgespräch zwischen allen Verfahrensbeteiligten am Montag mit. Zunächst
       müssten dieser Einigung aber noch alle Beteiligten zustimmen.
       
       Vor dem Amtsgericht München müssen sich seit dem Morgen drei Männer und
       zwei Frauen verantworten. Die Verhandlung war unmittelbar nach Verlesung
       der Anklageschrift für das Rechtsgespräch unterbrochen worden. Der
       Kabarettist und Schauspieler tritt in dem Prozess als Nebenkläger auf. Für
       den Fall dass Fischer als Zeuge aussagen muss, kündigten seine Anwälte
       bereits vor Prozessbeginn an, den Ausschluss der Öffentlichkeit während der
       Aussage ihres Mandanten zu beantragen.
       
       Laut Staatsanwaltschaft hatten ein 36 und ein 44 Jahre alter Beschuldigter
       eine Frau angestiftet, ein Video von einem intimen Treffen mit Fischer in
       dessen Wohnung zu drehen. Im Sommer 2009 hatte sie gemeinsam mit einer
       Komplizin den Schauspieler beim Sex gefilmt.
       
       Mit diesem Video habe sich einer der Männer im September 2009 an einen
       Redakteur der Bild-Zeitung gewandt und es ihm verkauft, so die
       Staatsanwaltschaft. Durch den Verweis auf den Film habe der 29 Jahre alte
       Journalist Fischer daraufhin zur Zusammenarbeit mit ihm und seiner Zeitung
       gebracht, unter anderem zu einem Interview, in dem Fischer umfangreich
       Auskunft über sein Verhältnis zu den Frauen gab. Laut Fischers Anwalt
       Steffen Ufer ist das Video nach wie vor verschwunden.
       
       Der Journalist ist mittlerweile nicht mehr für die Zeitung tätig. Er hat
       nach Angaben seines ehemaligen Arbeitgebers "ein lukratives Angebot eines
       anderen Verlags" angenommen. Ein Sprecher des Axel-Springer-Verlags
       bezeichnete im Vorfeld des Prozesses die Vorwürfe der Münchner
       Staatsanwaltschaft gegen den Journalisten als "haltlos". Es gebe "keinen
       Anhaltspunkt für eine Nötigung". Vielmehr habe sich die Agentin von Fischer
       aus freien Stücken an die Zeitung gewandt.
       
       Für den Prozess ist zunächst nur ein einziger Tag angesetzt. Vier Zeugen
       sind geladen - darunter Ottfried Fischer selbst sowie seine Agentin.
       
       25 Oct 2010
       
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