# taz.de -- 160 Brennstäbe in Buschehr eingesetzt: Iran bestückt erstes AKW mit Brennstoff
       
       > Der nächste Ärger kommt bestimmt: Im iranischen AKW Buschehr wurden die
       > ersten Brennelemente geladen. Internationale Atomgespräche zögert das
       > Regime weiter hinaus.
       
 (IMG) Bild: Seit 1974 im Bau: Das iranische AKW Buschehr.
       
       TEHERAN dpa/dapd | Mit knapp zweimonatiger Verspätung hat der Iran am
       Dienstag sein erstes Atomkraftwerk mit nuklearem Brennstoff bestückt. Knapp
       160 Brennstäbe sind nach Angaben der Atomenergiebehörde in den mit
       russischer Hilfe errichteten Meiler nahe der Stadt Buschehr am Persischen
       Golf eingesetzt worden.
       
       Bei der Inbetriebnahme des Reaktors Ende August kündigte Vizepräsident Ali
       Akbar Salehi noch an, der Einbau werde innerhalb von zwei Wochen erfolgen
       und mit der Stromproduktion würde im November begonnen. Nach technischen
       Problemen soll der Reaktor nun erst Anfang 2011 ans Netz gehen.
       
       Spekulationen, wonach der Computerwurm "Stuxnet" für die Verzögerungen
       verantwortlich ist, wurden von iranischer Seite nicht bestätigt. "Stuxnet"
       greift insbesondere Rechner-Kontrollsysteme von Siemens an. Das deutsche
       Unternehmen hatte 1974 mit dem Bau des Reaktors begonnen, der dann mit
       Hilfe der Russen fertiggestellt wurde. Ursprünglich sollte Buschehr bereits
       1999 ans Netz gehen.
       
       Der Westen argumentiert, wegen der Brennstoff-Lieferungen aus Russland gebe
       es für den Iran keinen Anlass mehr, selbst Uran anzureichern. Der Iran
       steht im Verdacht, heimlich Atomwaffen zu entwickeln.
       
       Trotz wiederholter Aufrufe aus aller Welt zögert die iranische Führung
       weiterhin die Teilnahme an internationalen Gesprächen über sein
       umstrittenes Atomprogramm hinaus. "Die Einschätzung dauert noch an, da
       nicht nur Zeitpunkt und Tagungsort, sondern auch die Tagesordnung geklärt
       werden müssen", sagte Außenamtssprecher Ramin Mehmanparast am Dienstag in
       Teheran. Nach iranischer Vorstellung sollte die Agenda "nicht nur Form,
       sondern auch Inhalt" haben.
       
       Die EU-Außenbeauftragte Catherine Ashton hatte vorgeschlagen, dass die
       Sechsergruppe - die fünf ständigen Mitglieder des UN-Sicherheitsrates und
       Deutschland - die Atomgespräche mit Teheran Mitte November in Wien wieder
       aufnehmen. "Druck und Ultimaten werden keine Auswirkung auf Irans feste
       Entschlossenheit haben, sein Recht auf ein friedliches Nuklearprogramm
       wahrzunehmen", sagte Mehmanparast.
       
       26 Oct 2010
       
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