# taz.de -- Video der Woche: Die etwas andere Bewerbung
       
       > Alec Brownstein kaufte Werbeanzeigen, die bei einer Google-Suche nach den
       > Namen seiner Wunsch-Chefs erschienen – und bekam so einen Job.
       
 (IMG) Bild: Chefs aufgepasst: Öfter mal nach sich selbst googlen, vielleicht bewirbt sich jemand.
       
       Schon mal eine Anzeige bei Google gebucht? Das kann, wenn man es geschickt
       anstellt, durchaus die Tür zum Traumjob öffnen. Wie das geht hat der New
       Yorker Alec Brownstein vorgemacht. Und ein wenig stolz scheint er auf den
       Erfolg seiner Aktion auch zu sein, sonst würde er sie wohl kaum extra in
       einem Video erklären und im US-Fernsehen mehrere Interviews zu dieser
       Geschichte geben.
       
       Die sieht zusammengefasst wie folgt aus: Zunächst war der Wunsch da, für
       eine der größeren Kreativ-Werbeagenturen in New York zu arbeiten. Wie bei
       jedem Bewerbungstraining empfohlen, informierte sich Brownstein zunächst
       genauer über die Firma und deren Entscheidungsträger.
       
       Dabei fiel ihm auf, dass es zu diesen Personen keinerlei Google-AdWords
       Anzeigen gab. Diese Anzeigen sind Werbung, die bei bestimmten
       Suchbegriffen, in diesem Fall den Namen der Firmenchefs, neben oder über
       den Suchergebnissen angezeigt werden.
       
       Brownstein buchte Anzeigen für fünf Namen von hohen Tieren der New Yorker
       Kreativbranche. Bei einer Suche nach den Namen wurde eine sehr persönliche
       Botschaft über den Suchergebnissen angezeigt. Zum Beispiel „Hallo Ian
       Reichenthal. Sich selbst zu googlen, macht eine Menge Spaß, mich
       einzustellen ebenfalls.“ Ein Klick auf die Anzeige führte zur Homepage des
       Jobsuchenden.
       
       Es dauerte einige Monate bis sich etwas tat, berichtete Brownstein in einem
       TV-Interview. Dann kamen die ersten E-Mails und Anrufe. Vier der fünf
       Adressierten meldeten sich und wollten ihn kennen lernen. Am Ende stand ein
       Jobangebot in der Firma von zwei von ihnen. Dort arbeitet Brownstein
       mittlerweile. Seine neuen Kollegen fanden seine Aktion „cool“.
       
       Nach sich selbst gesucht haben wollte jedoch keiner der Adressierten: „Alle
       sagten etwa das Gleiche: Jemand anderes hat mir davon erzählt, ich habe
       mich nicht selbst gegooglet“, berichtete Brownstein in einem TV-Interview.
       
       Insgesamt habe er für die Aktion lediglich sechs Dollar gezahlt, da er nur
       tatsächliche Klicks bezahlen musste. Da er als einziger Anzeigen zu den
       betreffenden Suchbegriffen schaltete, lagen die Kosten bei jeweils nur etwa
       15 Cent pro Klick.
       
       Die Methode sei quasi umgekehrtes Head-Hunting, sagt Brownstein. Er hält
       das Verfahren auch für andere Leute für erfolgversprechend.
       
       Für den Namen unserer Chefredakteurin als Suchbegriff wurden übrigens noch
       von niemanden Anzeigen bei Google gebucht...
       
       30 Oct 2010
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Andreas Grieß
       
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