# taz.de -- Verdächtiges Paket gefunden: Sprengstoff-Alarm im Kanzleramt
       
       > Im Bundeskanzleramt ist ein verdächtiges Paket gefunden worden. Das
       > Bundeskriminalamt ermittelt, Sprengstoffexperten sind vor Ort, Angela
       > Merkel hingegen nicht.
       
 (IMG) Bild: Polizisten vor dem Zufahrtsbereich zum Bundeskanzleramt.
       
       BERLIN dpa/reuters | Bei der Untersuchung eines verdächtigen Pakets im
       Kanzleramt wurde nach einem Zeitungsbericht Sprengstoff entdeckt. Das
       bestätigten ranghohe Sicherheitskreise der "Berliner Morgenpost". Es
       handele sich demnach um eine bislang noch unbekannte Spreng- und
       Brandvorrichtung, die laut Experten auch zur Explosion gekommen wäre.
       
       Zuvor hatte das Bundespresseamt am Dienstag in Berlin erklärt, im
       Kanzleramt sei ein an Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) adressiertes
       Paket gefunden worden. Die Polizei schickte umgehend Experten zum
       Kanzleramt.
       
       Bei dem verdächtigen Gegenstand handelt es sich nach Informationen des
       "Tagesspiegel" um ein Päckchen mit Schwarzpulver. Das Päckchen sei von
       einer Zustellerfirma bei der Postverteilerstelle des Kanzleramts abgegeben
       worden, zitierte die Zeitung aus Sicherheitskreisen. Das Päckchen sei noch
       am Ort von der Polizei mit einer Wasserkanone beschossen und unschädlich
       gemacht worden und werde nun untersucht. Untersuchungsergebnisse
       würdenfrühestens am Mittwoch vorliegen, sagte eine Sprecherin des
       Bundeskriminalamtes.
       
       Das Päckchen traf nach Informationen der Nachrichtenagentur dpa gegen 13
       Uhr im Kanzleramt ein. Als Absender war das griechische
       Wirtschaftsministerium angegeben. Die Poststelle im Kanzleramt wurde vom
       Bundeskriminalamt geschlossen, die Sicherheitsvorkehrungen wurden
       verschärft.
       
       Die Poststelle befinde sich nicht direkt im Kanzleramt sondern einige Meter
       entfernt. Alle eingehenden Briefe und Sendungen würden dort durchleuchtet.
       Das Kanzleramt habe aber nicht evakuiert werden müssen. Bundeskanzlerin
       Merkel befand sich zum Zeitpunkt des Fundes in Belgien.
       
       Nach dem Fund zweier Paketbomben in der Luftfracht und einer ganzen Serie
       von Paketbomben-Anschlägen in der griechischen Hauptstadt Athen sind die
       Sicherheitsbehörden weltweit im Alarmzustand. Am Dienstag explodierten in
       Athen zwei Sprengsätze vor den Botschaften der Schweiz und Russlands. Ein
       an die deutsche Botschaft adressiertes Paket wurde von der Kurierfirma
       kontrolliert zerstört, nachdem die Botschaft die Annahme wegen eines
       fehlenden Absenders verweigert hatte.
       
       Am Freitag waren in Großbritannien und Dubai zwei Paketbomben entdeckt
       worden, die als Fracht auf den Weg aus dem Jemen in die USA waren.
       Möglicherweise sollten sie über Chicago explodieren. US-Ermittler vermuten
       die Extremistenorganisation Al-Kaida auf der arabischen Halbinsel(AQAP)
       hinter der Tat.
       
       2 Nov 2010
       
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