# taz.de -- Protest gegen Sozialabbau: Schüler treten in den Streik
       
       > ein Schülerbündnis beteiligt sich am Protest gegen das schwarz-gelbe
       > Sparpaket. Die Jugendlichen wollen Freitag lieber am Brandenburger Tor
       > demonstrieren, als zur Schule zu gehen.
       
 (IMG) Bild: Atrraktiv für Schüler, trotz Schneegraupel: Das Brandenburger Tor
       
       Das Schülerbündnis "Bildungsblockaden einreißen!" ruft zu einer
       Demonstration am Freitag um zehn Uhr morgens am Potsdamer Platz auf. Damit
       wollen sie als Schüler gegen das Sparpaket der Bundesregierung
       protestieren, das Kürzungen bei Arbeitslosengeld-II-Empfängern vorsieht und
       am Freitag im Bundestag verabschiedet werden soll.
       
       "Es gibt viele Schüler in Berlin, die Hartz IV beziehen", erklärt Florian
       Bensdorf vom Schülerbündnis. "Das Sparpaket verschärft deswegen die
       Ungleichheit an den Schulen, weil die Bildungschancen von den Geldbeuteln
       der Eltern abhängen." Er schätzt, dass am Freitag, wie bei der letzten
       Bildungsdemo im Sommer, bis zu 5.000 Schüler kommen werden. Die Schüler
       wissen seiner Meinung nach, wie man der Schule fernbleibt, ohne Probleme zu
       bekommen.
       
       Unterstützung erhalten die Schüler bei ihrem Streik von der
       Lehrergewerkschaft GEW. "Wenn sich Menschen aufregen, dass dabei Unterricht
       entfällt, dann muss man denen sagen, dass es diesmal für einen guten Zweck
       ist", kommentiert Peter Sinram von der GEW-Berlin das Vorhaben der Schüler.
       "Bildung muss für alle erreichbar und deswegen auch kostenlos sein",
       pflichtet ihm Personalrat Dieter Haase bei. Dazu reichten die
       Bildungsgutscheine der Bundesregierung nicht aus.
       
       Die Demonstration der Schüler soll bis zum Brandenburger Tor gehen. Dort
       wollen sie sich mit der Demo des Bündnisses "Wir zahlen nicht für eure
       Krise" vereinen. Diese wurde zwar vom Polizeipräsidenten verboten, nur eine
       Kundgebung am Brandenburger Tor ist derzeit erlaubt. Die Veranstalter haben
       allerdings dagegen beim Verwaltungsgericht Klage eingereicht. "Wir wollen
       trotz des Verbots so nah wie möglich am Reichstag demonstrieren", so
       Bensdorf.
       
       24 Nov 2010
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Simon Poelchau
       
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