# taz.de -- Briefbombenattentat in Rom: Polizei vor schwierigen Ermittlungen
       
       > Die italienische Polizei ermittelt nach den Bombenanschlägen auf zwei
       > Botschaften im anarchistischen Milieu. Mutmaßungen gehen über
       > Verbindungen nach Griechenland und Spanien.
       
 (IMG) Bild: Italiens Außenminister Franco Frattini - zuständig für die Botschaften.
       
       ROM dpa | Nach den Briefbombenanschlägen in Rom mit zwei Verletzten fahndet
       die Polizei weiter nach den Tätern im anarchistischen Milieu Italiens. Die
       Ermittler gehen dabei Hinweisen auf eine Verbindung zwischen den beiden
       Paketbomben an die Botschaften der Schweiz und Chiles mit einer
       Attentatsserie im November in Griechenland nach. Die Ermittlungen sind
       schwierig, weil die Anarchisten in unabhängigen Zellen arbeiten, wobei eine
       Zelle nichts von den Plänen der anderen weiß.
       
       Erwartet werden in den kommenden Tagen eine Reihe von Durchsuchungen und
       Kontrollen im bekannten Umfeld der radikalen italienischen Anarchisten.
       Diese Ermittlungen dürften sich auf Gruppen in der Toskana, im Piemont und
       rund um Rom konzentrieren, wie italienische Medien berichten. "Bei der
       anarchistischen Spur gibt es Verbindungen nach Griechenland und Spanien",
       erläuterte Außenminister Franco Frattini am Samstag. "Der Sicherheitsalarm
       ist notwendig gewesen, Panikmache sollte aber vermieden werden", so der
       Minister.
       
       Die Päckchen waren am Donnerstag vor Weihnachten beim Öffnen in den
       diplomatischen Vertretungen explodiert, wobei zwei Menschen verletzt
       wurden. Zu den beiden Anschlägen bekannte sich die in Italien aktive
       "Federazione Anarchica Informale" (FAI). Sie hat schon Dutzende Anschläge
       verübt.
       
       Die betroffenen Botschaften seien nicht zufällig das Ziel der
       Sprengstoffattentate gewesen, sagte der Unterstaatssekretär im römischen
       Innenministerium, Alfredo Mantovano. Er verwies in einem Zeitungsinterview
       darauf, dass eine "intensive Zusammenarbeit" zwischen italienischen und
       Schweizer Ermittlern im Frühjahr zu der Verhaftung mehrerer italienischer
       Anarchisten geführt habe. Chiles Botschaft könnte das Ziel gewesen sein,
       weil dort 2009 der Anarchist Mauricio Morales umgekommen war, als sein mit
       Sprengstoff gefüllter Rucksack vorzeitig explodiert war.
       
       26 Dec 2010
       
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