# taz.de -- Golden Globes verliehen: I like: "Social Network" triumphiert
       
       > Der Film "The Social Network" über das Internet-Netzwerk Facebook ist mit
       > vier Golden Globes ausgezeichnet worden. Bester Hauptdarsteller wurde
       > Colin Firth in "The King's Speech".
       
 (IMG) Bild: "The Social Network" wurde bei der Gala in Beverly Hills in den Kategorien bester Film, beste Regie, bestes Drehbuch und beste Filmmusik ausgezeichnet.
       
       BEVERLY HILLS dpa | Golden-Globe-Triumph für "The Social Network",
       Niederlage für "The Tourist": David Finchers biografisches Drama über die
       Entstehung des sozialen Netzwerkes Facebook wurde in der Nacht zu Montag
       mit vier Golden Globes ausgezeichnet - als bestes Drama, für die Regie, das
       Drehbuch und die Filmmusik. Der romantische Thriller "The Tourist" von
       Florian Henckel von Donnersmarck fiel bei der Preisvergabe in Beverly Hills
       dagegen dreifach durch.
       
       Nicht nur seine Hauptdarsteller Angelina Jolie und Johnny Depp gingen leer
       aus. In der Sparte "Beste Komödie/Musical" machte ihm auch die Kinokomödie
       "The Kids Are All Right" - die bereits bei der Berlinale 2010 vom Publikum
       gefeiert worden war - den Sieg streitig. Der Film über ein lesbisches Paar,
       dessen Kinder ihren biologischen Vater kennenlernen wollen, brachte Annette
       Bening außerdem die Trophäe als besten Komödien-Darstellerin ein. Auch der
       deutsche Regisseur Robert Schwentke ging ohne einen Globe nach Hause. Seine
       US-Produktion "R.E.D - Älter, Härter, Besser" war in derselben Sparte wie
       "The Tourist" nominiert gewesen.
       
       Filmkomponist Hans Zimmer konnte keine weitere Globe-Trophäe holen. Der
       gebürtige Frankfurter war mit der Vertonung des Films "Inception" von
       Regisseur Christopher Nolan ins Rennen gegangen. Die Trophäe ging dafür an
       Trent Reznor und Atticus Ross, die die Musik für den Film "The Social
       Network" komponierten. Seine bisher einzige Globe-Trophäe gewann Zimmer
       1995 mit der Musik für den Trickfilm "Der König der Löwen".
       
       Für die glamouröse Feier flanierte die gesamte Hollywood-Prominenz über den
       Roten Teppich des Beverly Hilton Hotels. Michael Douglas, Sandra Bullock,
       Nicole Kidman und Sylvester Stallone halfen beim Verteilen der Trophäen,
       der britische Komiker Ricky Gervais lieferte als Gastgeber bissigen Spott.
       Der Verband der Auslandspresse hätte Jolie und Depp nur nominiert, um sich
       mit den Weltstars zu amüsieren, lästerte Gervais. Nur wenige Tage vor der
       Globe-Gala hatte ein früherer Pressesprecher dem Verband in einer Klage
       Bestechlichkeit vorgeworfen.
       
       Die Golden Globes gelten als lockerer Testlauf für die spätere Oscar-Gala,
       nicht aber als zuverlässige Gewinnerprognose. Im vorigen Jahr
       beispielsweise wurde James Camerons "Avatar" als bester Globe- Film
       gefeiert, bei den Oscars siegte dann aber Kathryn Bigelow mit "The Hurt
       Locker".
       
       Nun war das Historiendrama "The King's Speech" mit sieben Nominierungen als
       großer Favorit in den Wettbewerb gezogen. Am Ende holte der britische
       Schauspieler Colin Firth als stotternder König George VI. die einzige
       "King"-Trophäe. Als beste Hauptdarstellerin setzte sich Natalie Portman als
       Balletttänzerin in "Black Swan" gegen Mitstreiterinnen wie Nicole Kidman
       ("Rabbit Hole") und Michelle Williams ("Blue Valentine") durch. Als beste
       Darsteller in Nebenrollen wurden Melissa Leo und Christian Bale als Mutter
       und Sohn in David O. Russells Boxerdrama "The Fighter" geehrt. Statt Johnny
       Depp kam Paul Giamatti für seine Rolle in "Barney's Version" als
       Komödien-Star zu Ehren.
       
       Bei seinem Siegeszug setzte sich "The Social Network" gegen den
       Psychothriller "Black Swan", das Boxdrama "The Fighter", den
       Science-Fiction-Streifen "Inception" und "The King's Speech" durch. Alle
       fünf Filme gelten auch als Oscar-Kandidaten. Die Nominierungen für
       Hollywoods wichtigsten Filmpreis werden am 25. Januar verkündet.
       
       Anders als bei den Oscars küren die Globe-Verleiher auch die besten
       Fernsehproduktionen. "Glee" räumte wieder als beste Comedy-Serie ab.
       Gewürdigt wurden außerdem zwei ihrer Stars, Jane Lynch und Chris Colferand,
       mit je einem Nebendarstellerpreis. Schon vor einem Jahr hatte sich die
       Story von einem High-School-Chor in Kalifornien bei den Globes
       durchgesetzt. In Deutschland läuft "Glee" an diesem Montag bei Super RTL
       an. Bei den TV-Dramen wurde der Gewinner von 2010, "Mad Man", von der Serie
       "Boardwalk Empire" über die Zeit der amerikanischen Prohibition verdrängt.
       
       17 Jan 2011
       
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