# taz.de -- Neue Proteste in Ägypten: "Revolution statt Unterdrückung"
       
       > Ägypten im Aufruhr. Auch in der vergangenen Nacht gingen in Kairo die
       > Menschen auf die Straße und für Mittwoch ist eine neue Großdemo
       > angekündigt. Die USA mahnen zur Zurückhaltung.
       
 (IMG) Bild: "Nieder mit Hosni Mubarak": Demonstranten in Kairo.
       
       KAIRO dpa | Bei landesweiten Protesten gegen die Regierung von Präsident
       Hosni Mubarak sind drei Menschen getötet und zahlreiche weitere verletzt
       worden. Die ägyptische Polizei eröffnete bei Krawallen in der Hafenstadt
       Suez das Feuer auf Demonstranten. Dabei wurden zwei Menschen getötet. In
       Kairo erlag ein Polizist seinen Verletzungen, die er sich bei
       Ausschreitungen zugezogen hatte.
       
       Am Dienstag hatten Menschenrechtsgruppen und Oppositionelle zu Protesten
       aufgerufen. Der „Tag des Zorns“ zog die Ägypter auf die Straßen, um gegen
       Korruption, Arbeitslosigkeit und Menschenrechtsverletzungen zu
       protestieren. „Nieder mit Hosni Mubarak“ und "Revolution statt
       Unterdrückung" waren die Forderungen der Demonstranten.
       
       Nach dem Umsturz in Tunesien beteiligten sich auch in Ägypten Zehntausende,
       Hunderte wurden nach Angaben von Teilnehmern verletzt. Die Polizei setze
       Tränengas, Wasserwerfer und Plastikgeschosse ein.
       
       Auf einem Platz im Herzen Kairos trieben Sicherheitskräfte am frühen
       Mittwochmorgen die Demonstranten auseinander. Dutzende wurde festgenommen.
       Nach dem Vorbild Tunesien forderten die Menschen in Ägypten ebenfalls die
       Auflösung des Parlaments, den Aufbau demokratischer Strukturen und bessere
       Löhne.
       
       Angesichts der blutigen Proteste gegen die Regierung haben die USA zur
       Zurückhaltung aufgerufen. Das Weiße Haus erklärte, beide Seiten sollten
       keine Gewalt anwenden. Die Regierung solle friedlich auf die Proteste
       antworten und den Bestrebungen des Volkes Rechnung tragen und politische,
       wirtschaftliche und soziale Reformen fortsetzen.
       
       Inzwischen hat eine pro-demokratische Jugendbewegung zu weiteren Protesten
       aufgerufen. Die oppositionelle Bewegung, die bereits zu den
       regierungskritischen Protesten vom Dienstag aufgerufen hatte, forderte auf
       ihrer Seite im Online-Netzwerk Facebook die Ägypter auf, sich am Mittwoch
       auf dem zentralen Tahrir-Platz in Kairo zu versammeln. Die Demonstranten
       müssten den Platz "erneut erobern".
       
       26 Jan 2011
       
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