# taz.de -- Leiharbeiter im Logistikzentrum: Unfaire Löhne bei H&M
       
       > Die Gewerkschaft Ver.di erhebt schwere Vorwürfe gegen den schwedischen
       > Modekonzern: Jahrelang sei in Hamburg das Modell der Leiharbeit
       > missbraucht worden.
       
 (IMG) Bild: Hat Probleme mit dem eigenen Anspruch, ein fairer Arbeitgeber zu sein: die Modekette H&M.
       
       HAMBURG taz |Im H&M-Logistikzentrum in Neuallermöhe herrscht
       Unzufriedenheit über die Arbeitsverhältnisse der Leiharbeiter. Der
       Betriebsrat der Modekette und die Gewerkschaft Ver.di fordern
       Tarifgleichheit für alle Mitarbeiter und die Festanstellung für
       Zeitarbeiter, die dauerhaft in dem Lager beschäftigt sind.
       
       Seit Mitte letzten Jahres sind zahlreiche Versuche gescheitert, mit "Hennes
       & Mauritz" darüber zu verhandeln. Die Arbeitnehmervertreter wollen ihren
       Forderungen deshalb am 5. Februar mit einer Kundgebung Nachdruck verleihen.
       
       Von insgesamt 1.500 Mitarbeitern im Lager Neuallermöhe sind rund 500 als
       Zeitarbeiter angestellt. Ver.di und der Betriebsrat halten diese Quote für
       viel zu hoch, denn die Leiharbeit sollte nur dazu genutzt werden,
       umsatzstarke Zeiten abzudecken. Zudem verdienen die Zeitarbeiter mit einem
       Stundenlohn von 7,51 Euro deutlich weniger als die Stammbelegschaft, die
       11,77 Euro pro Stunde bekommt. Für Gewerkschaftssekretär Björn Krings ist
       das ein "Skandal, der seinesgleichen sucht".
       
       Nach Angaben von Ver.di werden die Zeitarbeiter auch bei sonstigen
       Leistungen benachteiligt. Im Gegensatz zur Stammbelegschaft bekommen sie
       weder Rabatte noch Sonderleistungen. Auch das Urlaubs- und Weihnachtsgeld
       ist deutlich geringer. "Mittlerweile gibt es eine richtige
       Zweiklassenbelegschaft im Betrieb", sagt Krings.
       
       Mit ihren Vorwürfen misst Ver.di die Modekette an deren eigenen Maßstäben.
       H&M wirbt damit, "gerechte Entlohnung, vernünftige Arbeitszeiten und
       Gewerkschaftsfreiheit" anzustreben.
       
       Das Unternehmen reagiert auf die Anschuldigungen mit Unverständnis. Ein
       Sprecher beteuert, die Zeitarbeiter würden nur eingesetzt um
       "umsatzbedingte Schwankungen" auszugleichen. Des Weiteren gibt der Konzern
       in einer schriftlichen Stellungnahme an, derzeit mit dem Betriebsrat über
       "freiwillige Vereinbarungen" zu verhandeln.
       
       3 Feb 2011
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Franziska Winter
       
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