# taz.de -- Abgeordnete schützen Ministerpräsident: Etappensieg für Berlusconi
       
       > Mithilfe des Parlaments verhindert Silvio Berlusconi eine geplante
       > Büro-Durchsuchung einer seiner Mitarbeiter. Die Staatsanwaltschaft zeigt
       > sich angesichts des Votums jedoch unbeeindruckt.
       
 (IMG) Bild: Salute! Soll er es wieder einmal geschafft haben, sich aus der Affäre zu ziehen?
       
       ROM taz | Silvio Berlusconi kann einen Etappensieg in seinem Abwehrkampf
       sowohl gegen die Mailänder Justiz als auch gegen die Opposition verbuchen.
       Mit 315 gegen 298 Stimmen schmetterte das Abgeordnetenhaus am Donnerstag
       den Antrag der Staatsanwälte ab, das Büro eines Berlusconi-Mitarbeiters
       durchsuchen zu dürfen, in dem die Fahnder Belege dafür vermuteten, dass der
       Ministerpräsident einen wahren Prostitutionsring für seine Partys
       beschäftigte.
       
       Die Staatsanwaltschaft zeigte sich von dem Parlamentsvotum unbeeindruckt;
       sie will schon am Montag oder Dienstag die umgehende Aufnahme des Prozesses
       gegen Berlusconi beantragen, dem sie bezahlten Sex mit einer Minderjährigen
       und Nötigung vorwirft.
       
       Berlusconi aber geht der Opposition gegenüber gestärkt aus der Abstimmung
       hervor: Mittlerweile kann er in seinen Reihen wieder 315 der 630
       Abgeordneten zählen, und das Parlamentarier-Shopping geht weiter. Die
       Wiedererlangung einer, wenn auch hauchdünnen absoluten Mehrheit ist damit
       in greifbare Nähe gerückt.
       
       Weiterhin hätte unter italienischen Bedingungen Berlusconi damit zwar nicht
       genügend Kraft, um wirksam regieren zu können; für ihn aber ist gegenwärtig
       wichtiger, dass die Opposition nicht in der Lage ist, ihn aus dem Amt zu
       drängen. Nur eines macht Berlusconi in diesen Tagen wirklich Angst:
       Italiens Medien spekulieren über Fotos von seinen Feten, die für hohe
       Summen angeboten werden.
       
       4 Feb 2011
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Michael Braun
       
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