# taz.de -- Greenpeace veröffentlicht Karte: 408 mögliche Orte für CO2-Endlager
       
       > Mehr als 400 Standorte in Deutschland kommen als Speicher für
       > Kohlendioxid aus Kohlekraftwerken infrage. Greenpeace veröffentlichte
       > eine Karte der Orte.
       
 (IMG) Bild: Muss irgendwo gelagert werden: Schädliches Kohlendioxid.
       
       HAMBURG dpa | In Deutschland kommen mehr als 400 Standorte als Speicher für
       Kohlendioxid aus Kohlekraftwerken infrage. Nachdem zunächst das
       Nachrichtenmagazin Der Spiegel über eine entsprechende Studie der
       Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) berichtet hatte,
       veröffentlichte die Umweltorganisation Greenpeace am Sonntag eine Karte der
       Standorte.
       
       Danach sind geologisch 408 Standorte vor allem im norddeutschen Raum unter
       Hamburg, den niedersächsischen Nordseeinseln und unter Berlin für die
       Speicherung von CO2 geeignet. Mit der sogenannten CCS-Methode wollen
       Energiekonzerne das Treibhausgas CO2, das beim Betrieb von Kohlekraftwerken
       entsteht, unterirdisch speichern.
       
       Gegenwärtig ist das Verfahren noch im Entwicklungsstadium; es existieren
       nur Pilotanlagen mit geringer Kapazität. Bis im großen Stil das
       klimaschädliche Kohlendioxid aus den Abgasen der Kraftwerke herausgefiltert
       und gespeichert werden kann, werden noch mehrere Jahre vergehen.
       Probebohrungen für CCS-Anlagen haben bereits zu massiven Bürgerprotesten
       geführt. Die Anwohner fürchten, das Gas könne entweichen und das
       Grundwasser versauern.
       
       Greenpeace forderte Umweltminister Norbert Röttgen (CDU) auf, alle
       betroffenen Gemeinden und Regionen über die möglichen Endlagerkapazitäten
       zu informieren, bevor das die Speicherung regelnde CCS-Gesetz demnächst ins
       Kabinett eingebracht wird. "Industrie und Politik bereiten systematisch und
       hinter dem Rücken der Bevölkerung die kommerzielle CO2-Endlagerung vor.
       Informationen zu den Endlager-Standorten werden wie Staatsgeheimnisse
       gehütet, das wahre Ausmaß der CO2-Verpressung wird verheimlicht",
       kritisierte Greenpeace-Klimaexperte Karsten Smid.
       
       Die Greenpeace-Karte zeigt, dass sich große Endlagerpotentiale vor allem in
       Ostfriesland von Bremerhaven bis Oldenburg und Emden, unter den
       ostfriesischen Inseln Spiekeroog und Langeoog sowie im
       schleswig-holsteinischen Wattenmeer befinden. Weitere potenzielle
       CO2-Endlagerstätten liegen unter Hamburg-Billstedt, sowie bei Sittensen
       zwischen Hamburg und Bremen. Auch im Südosten von Berlin bei Königs
       Wusterhausen, in Nordrhein-Westfalen, zwischen Paderborn und Höxter, in
       Mecklenburg-Vorpommern in der Nähe von Pasewalk und östlich von München bei
       Waldkraiburg sind weitere Areale zu finden.
       
       13 Feb 2011
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) 
       
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