# taz.de -- Borussia Mönchengladbach: Trainer Frontzeck muss gehen
       
       > Mönchengladbach ist derzeit ein Kellerkind der Bundesliga. Deshalb trennt
       > der Verein sich nun von Michael Frontzeck, der zum dritten Mal ein
       > Engagement als Cheftrainer unglücklich beendet.
       
 (IMG) Bild: Von seinem Heimatclub in die Wüste geschickt: Michael Frontzeck.
       
       MÖNCHENGLADBACH dpa | Monatelang schwor ihm die Vereinsspitze Treue, ließ
       ihn nun aber in fast auswegloser Situation fallen. Borussia Mönchengladbach
       hat sich von Cheftrainer Michael Frontzeck getrennt. Nur wenige Minuten
       nach Beginn der vereinseigenen Karnevalssitzung am frühen Sonntagabend zog
       der Tabellenletzte der Fußball-Bundesliga die Notbremse.
       
       "Wir hätten uns alle sehr gewünscht, die gesteckten Ziele gemeinsam mit
       Michael Frontzeck zu erreichen. Nach den jüngsten Ergebnissen haben wir uns
       aber entschieden, den Trainer zu wechseln", sagte Vizepräsident Rainer
       Bonhof.
       
       Zwei Niederlagen nacheinander in den wohl vorentscheidenden Keller-Duellen
       mit dem VfB Stuttgart (2:3) und beim FC St. Pauli (1:3) wurden Frontzeck
       zum Verhängnis. Binnen einer Woche entpuppten sich alle Hoffnungen auf eine
       Trendwende als Wunschdenken. Schließlich verbuchte das Schlusslicht in den
       vergangenen 22 Spielen unter der Regie mit Frontzeck nur 16 Punkte und
       gewann bisher kein einziges Heimspiel. Der Fußball-Lehrer äußerte in der
       Bild sogar Verständnis für die Entscheidung seines Stammvereins: "Natürlich
       ist die Enttäuschung groß. Aber ich kann auch verstehen, dass der Verein
       die letzte Option ziehen will."
       
       Angesichts des großen Abstandes zum rettenden 15. Tabellenrang, von dem die
       Borussia bereits sieben Zähler entfernt ist, kommt auf den neuen Coach eine
       echte Herkulesaufgabe zu. Wer die Nachfolge von Frontzeck antreten soll,
       ließ die Clubführung noch offen, steht aber enorm unter Zeitdruck. Kaum war
       die Trennung beschlossen, blühten Spekulationen. Dem Vernehmen nach wurden
       bereits am Sonntagabend Gespräche mit einem Kandidaten geführt. Selbst der
       Name des ehemaligen Gladbacher Trainers Hans Meyer wurde gehandelt.
       
       Frontzeck ist der insgesamt sechste Bundesliga-Trainer, der seinen Stuhl in
       der laufenden Saison vorzeitig räumen muss. Der 46 Jahre alte Coach hatte
       am 1. Juli 2009 das Traineramt in seiner Geburtsstadt übernommen und noch
       einen Vertrag bis Juni 2013. "Das war für uns eine sehr schwierige
       Entscheidung", kommentierte Sportdirektor Max Eberl.
       
       Nach einem Gespräch am Sonntagvormittag in der Geschäftsstelle des Vereins
       mit Eberl war er noch zuversichtlich gewesen. "Ich gehe davon aus, dass ich
       weiterhin Trainer bleibe. Im Winter wurde die Entscheidung getroffen,
       natürlich mache ich weiter", hatte Frontzeck erklärt. In der Saison
       2009/2010 hatte Frontzeck Borussia Mönchengladbach, wo der
       Ex-Nationalspieler seine Karriere als Fußball-Profi 1982 begann, auf einen
       gesicherten 12. Tabellenplatz geführt. Für den ehemaligen Borussen-Profi
       ist es der bereits dritte Club, bei dem sein Engagement als Cheftrainer
       unglücklich endet. Zuvor war er bei Alemannia Aachen (2007) und Arminia
       Bielefeld (2009) entlassen worden.
       
       14 Feb 2011
       
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