# taz.de -- Arbeitskampf bei der Bahn: Lokführer drohen mit Streik
       
       > Die Lokführer-Gewerkschaft GDL kündigt ab Montag bundesweit "wirksame
       > Warnstreiks" an. Ulrich Weber, der Bahn-Personalchef sagt, das sei
       > "willkürlich, unsachlich und wenig seriös".
       
 (IMG) Bild: Auf eine schnelle Einigung zwischen Bahn und Lokführern hofft keiner mehr.
       
       BERLIN dpa | Von diesem Montag an müssen bundesweit Bahnreisende sowie die
       Berliner Berufspendler mit einem Warnstreik der Lokführer rechnen - unklar
       ist aber weiterhin, wann und wo die Aktionen gestartet werden. "Die Aussage
       unseres Bundesvorsitzenden war, dass es ab Montag bundesweit zu Warnstreiks
       kommen wird. Dies ist und bleibt gültig", sagte der Bezirkschef der
       Gewerkschaft der Lokomotivführer für Berlin und Brandenburg, Frank
       Nachtigall, am Sonntag. Es gebe noch keine andere Aussage oder
       Entscheidung. Sicherheitshalber bereitet sich auch die Bahn-Tochter S-Bahn
       Berlin auf Streiks vor.
       
       In einer Mitteilung kündigte die Bahn an, dass Kunden ihre Fahrkarten
       erstattet bekommen, die aufgrund von streikbedingten Zugausfällen,
       Verspätungen oder Anschlussproblemen ihre Reise nicht antreten können.
       
       GDL-Chef verbittet sich Minister-Kritik 
       
       In der Bild am Sonntag kündigte GDL-Chef Claus Weselsky an, der erste
       Arbeitskampf werde nicht länger als drei Stunden dauern. Es werde "aber
       eine sehr wirksame Aktion sein". Zugleich drohte er mit einer Ausweitung
       des Arbeitskampfes: "Solange wir kein verhandlungsfähiges Angebot bekommen,
       werden wir die Arbeitskämpfe steigern - bis zum flächendeckenden Streik",
       sagte Weselsky dem Blatt. Kritik von Verkehrsminister Peter Ramsauer (CSU)
       an den Streikmaßnahmen verbat sich Weselsky: "Ich erwarte vom Minister,
       dass er sich nicht in Tarifverhandlungen einmischt."
       
       Konkurrenz-Gewerkschaft warnt die Bahn 
       
       Der Personalchef der Deutschen Bahn, Ulrich Weber, warf der GDL vor, das
       Unternehmen ohne erkennbaren Grund mit Warnstreiks zu überziehen. In einem
       Interview mit Spiegel Online kritisierte er die geplanten Aktionen als
       "willkürlich, unsachlich und wenig seriös". An eine Lösung in letzter
       Minute glaubt Weber nicht. "Ich könnte mich auf den Kopf stellen und würde
       Warnstreiks nicht verhindern", sagte er. Er setze auf die Verhandlungen
       nach den Warnstreiks.
       
       Die konkurrierende Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft EVG warnte die Bahn
       davor, den GDL-Forderungen nachzugeben. "Wenn die Arbeitgeber der GDL einen
       besseren Abschluss als mit uns zugestehen, wird das weitreichende
       Konsequenzen haben", sagte der Vorsitzende der größten Bahngewerkschaft,
       Alexander Kirchner, dem Tagesspiegel am Sonntag. Dann werde man
       Nachverhandlungen fordern und gleiche Bedingungen verlangen.
       
       20 Feb 2011
       
       ## ARTIKEL ZUM THEMA