# taz.de -- Terror in Afghanistan: Mehr als 20 Tote bei Anschlag
       
       > Mindestens 26 Menschen sind bei einem Selbstmordattentat in der Provinz
       > Kundus ums Leben gekommen. Sie starben, als sie in einer Behörde Schlange
       > standen, um Ausweise abzuholen.
       
 (IMG) Bild: Ein afghanischer Soldat am Schauplatz des Selbstmordattentats vom Samstag in Jalalabad.
       
       KABUL/KUNDUS dpad/dpa/rtr | Ein Selbstmordattentäter hat in der
       nordafghanischen Provinz Kundus im Einsatzgebiet der Bundeswehr bei einem
       Anschlag in einem Regierungsgebäude mindestens 26 Menschen mit in den Tod
       gerissen. 37 weitere seien verletzt worden, als sich der Täter am Montag im
       Verwaltungszentrum des Distrikts Imam Sahib in die Luft sprengte, sagte der
       Distriktgouverneur. Er selbst sei das Ziel des Angriffs gewesen.
       
       Zum Zeitpunkt des Anschlags hatten sich in dem Gebäude den Angaben zufolge
       zahlreiche Menschen aufgehalten. Sie hatten Schlange gestanden, um sich
       ihre Ausweise abzuholen. Zunächst bekannte sich niemand zu der Tat.
       
       Die Gewalt hat in der Provinz Kundus in jüngster Zeit deutlich zugenommen.
       Erst am Samstag hatte ein Selbstmordkommando der Taliban in der Stadt
       Dschalalabad im Osten des Landes ein Bank attackiert und mindestens 38
       Menschen getötet, darunter mehr als 20 Angehörige der afghanischen
       Sicherheitskräfte. Am Freitag waren bei zwei Angriffen auf die Bundeswehr
       in den Nordprovinzen Baghlan und Kundus zudem drei deutsche Soldaten
       getötet und zehn weitere verletzt worden.
       
       Bei einem vermutlich von den US-Streitkräften ausgeführten Drohnenangriff
       sind in Pakistan laut Geheimdienstinformationen sieben mutmaßliche
       Extremisten getötet worden. Die drei Geschosse schlugen am frühen
       Montagmorgen in ein Haus in der Ortschaft Kaza Panga im Stammesgebiet
       Süd-Waziristan nahe der Grenze zu Afghanistan ein, wie zwei Gewährsleute
       mitteilten. Unter den Getöteten seien vermutlich mehrere Araber und
       Turkmenen.
       
       Der US-Geheimdienst greift immer wieder mutmaßliche Taliban und andere
       islamische Extremisten zumeist in Nord-Waziristan mithilfe von Drohnen an.
       Offiziell gibt die amerikanische Regierung die Attacken aber nicht zu.
       
       Pakistan protestiert offiziell regelmäßig gegen das Vorgehen als Verletzung
       seiner Souveränität. Experten vermuten jedoch, dass die pakistanischen
       Sicherheitskräfte insgeheim mit dem Programm kooperieren.
       
       21 Feb 2011
       
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