# taz.de -- Sonntagsspiele der Fußball-Bundesliga: Stuttgarter siegen trotz Rot
       
       > Früh sah Kapitän Mathieu Delpierre die rote Karte. Dann aber lief es gut
       > für den abstiegsgefährdeten VFB Stuttgart. Auch Gegner Eintracht
       > Frankfurt befindet sich nun im Abstiegskampf.
       
 (IMG) Bild: Stuttgarts Martin Harnik trifft zum 0:1.
       
       FRANKFURT/MAIN dpa | Ein Doppelschlag in Unterzahl hat dem VfB Stuttgart
       einen unverhofften Erfolg im Krisengipfel beschert und die schwarzen Serien
       von Eintracht Frankfurt verlängert. Obwohl Kapitän Mathieu Delpierre
       frühzeitig die Rote Karte für eine Tätlichkeit sah (15.), gewann der VfB
       noch 2:0 (0:0). Martin Harnik (64.) und Tamas Hajnal (68.) schossen den
       bisherigen Tabellen-Vorletzten zum Sieg. Die Hessen bleiben in der
       Rückrunde ohne Sieg und Tor und kommen der Abstiegszone nun bedrohlich nah.
       
       Schon nach einer Viertelstunde gab es Riesenaufregung: Vor einem Freistoß
       für Stuttgart fiel abseits des Balles im Strafraum Eintracht-Manndecker
       Maik Franz auf den Rasen. Schiedsrichter Wolfgang Stark zeigte nach
       Rücksprache mit seinem Assistenten, der einen Ellenbogencheck gesehen
       hatte, dem verdutzten VfB-Verteidiger Khalid Boulahrouz die Rote Karte.
       Erst nach längeren Diskussionen stellte Stark, der in der Hinrunde heftig
       in die Kritik geraten war, in Delpierre den wahren Sünder vom Feld.
       
       Franz sah Gelb, weil der Innenverteidiger dem VfB-Kapitän auf den Fuß
       gestiegen war und ihn damit offenbar provoziert hatte. VfB-Sportdirektor
       Fredi Bobic erinnerte im TV-Sender Sky daran, dass Ex-Nationaltorwart Jens
       Lehmann in der vorigen Saison Rot von Stark gesehen hatte, weil er in Mainz
       einem Gegenspieler auf den Fuß gestiegen war.
       
       Nach dem ordentlichem Frankfurter Start war von einer Überzahl nichts zu
       spüren. Die schwächste Rückrundenmannschaft hatte Chancen vor allem durch
       ruhende Bälle und in der Luft. Einen Kopfball von Marco Russ hielt Sven
       Ulreich (5.), der am Donnerstag gegen Sporting Lissabon wegen der
       Gehirnerschütterung von Marc Ziegler nach seiner Verbannung wieder
       unverhofft ins Tor zurückgekehrt war. Auch einen Kopfball von Theofanis
       Gekas (38.) hielt Ulreich.
       
       Der VfB besaß bei einem der wenigen Gegenangriffe eine glänzende Chance.
       Der Japaner Shinji Okazaki scheiterte am herausgelaufenen Schlussmann Ralf
       Fährmann (29.), der den verletzten Oka Nikolov ersetzte. Trainer Michael
       Skibbe fehlten sechs Akteure, darunter auch Kapitän Patrick Ochs wegen
       einer Magen-Darm-Grippe. Bei Stuttgart waren die WM-Teilnehmer Cacau und
       Serdar Tasci wieder dabei.
       
       Frankfurt übernahm in zweiten Hälfte das Kommando gegen die Schwaben, denen
       das Europa-League-Spiel vom Donnerstag in den Knochen zu stecken schien.
       Ein Schuss von Gekas in der 56. Minute prallte nach zehn torlosen
       Frankfurter Stunden vom Innenpfosten zurück. Zwei Minuten später parierte
       Ulreich einen Kopfball von Martin Fenin.
       
       Aus dem Nichts fiel dann auf der Gegenseite das Tor: Harnik staubte ab,
       nachdem Fährmann einen Schuss des eingewechselten Timo Gebhart abprallen
       ließ. Den zweiten Gegentreffer leitete Fährmann mit einem verunglückten
       Abstoß ein, Hajnal vollendete den Angriff mit einem Heber. Die Eintracht
       reagierte mit wütenden Angriffen, konnte Ulreich aber nicht überwinden. So
       verhinderte der gute Keeper bei einem Flachschuss von Gekas mit einem
       tollen Reflex das Anschlusstor (77.), das danach auch bei weiteren
       Möglichkeiten nicht mehr fiel.
       
       27 Feb 2011
       
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