# taz.de -- Hamburg unterliegt Mainz: Trotz Wembley-Tor verloren
       
       > Mainz liegt erst zweimal zurück, schafft aber immer wieder den Ausgleich
       > und zieht am Ende mit zwei Toren davon. Für Diskussion sorgt ein
       > angebliches Tor von Marcell Jansen.
       
 (IMG) Bild: Der Mainzer Marcel Risse (li.) und Hamburgs Joris Mathijsen kämpfen um den Ball.
       
       HAMBURG dpa | Auch ein Wembley-Tor von Marcell Jansen hat Mainz 05 den
       Karneval nicht verdorben. Ein überragender André Schürrle sorgte beim 4:2
       (0:1) beim Hamburger SV für einen weiteren "Big Point" der auswärtsstarken
       Rheinhessen und riss die Hanseaten aus allen Europapokal-Träumen. Nach
       Jansens Aufreger-Tor trafen am Sonntag Schürrle (56./82. Minute) mit einem
       Doppelpack, Gojko Kacar (61.) per Eigentor und Florian Heller (88.) für
       Mainz und HSV-Stürmer Mladen Petric (59.).
       
       Zuvor war vor 49.462 Zuschauern Jansens Lattenschuss in der 17. Minute
       deutlich vor der Torlinie aufgekommen, doch Schiedsrichter Babak Rafati
       (Hannover) entschied nach einem Signal seines Linienrichters Christoph
       Bornhorst (Damme) auf Treffer. Erst am Samstag hatte der
       Fußball-Weltverband FIFA bekanntgegeben die Entscheidung zur Einführung von
       Torlinientechnologien auf März 2012 zu verschieben.
       
       Mit 43 Punkten liegt Mainz nun als Tabellenvierter der Bundesliga vor
       Rekordmeister FC Bayern München (42), der am kommenden Wochenende den
       Siebten HSV (37) empfängt. "Wenn wir da am Ende stehen, war es eine große
       Saison", sagte Schürrle nach seinen beiden Toren und einer Vorlage. "Der
       Trainer hat immer an uns geglaubt. Am Ende war der Sieg verdient." Am
       Rosenmontag will er nun mit der Mannschaft "losziehen". Torschütze Petric
       war nach dem Spiel bedient: "Ärgerlich, dass wir den Anschluss nach oben
       nicht schaffen. Es war viel Pech beim Ausgleich und wir wollen zu schnell
       zu viel."
       
       Die Gäste begannen selbstbewusst und stellten mit ihren Kontern die
       HSV-Defensive vor Probleme. Schürrle hatte nach fünf Minuten die erste
       Chance. Hamburg hatte Probleme im Spielaufbau und brachte mit vielen
       Fehlpässen nichts zustande. Wie aus dem nichts fiel dann das 1:0. Jansen
       schoss den Ball an die Unterkante der Latte vor die Linie - doch alle
       Mainzer Proteste halfen nichts. "Ich hab mich schon gewundert, dass der
       Linienrichter sofort die Fahne gehoben hat. Da gibt es keine zwei
       Meinungen, der Ball war nicht drin", sagte 05-Manager Christian Heidel zur
       Halbzeit am Sky-Mikrofon. "Da freuen wir uns doch einfach", bemerkte
       HSV-Vorstandsvorsitzende Bernd Hoffmann.
       
       Nach diesem Schock kämpfte sich Mainz ins Spiel zurück. Andreas Ivanschitz
       prüfte per Hacke Rost (26.), Joris Mathijsen warf sich in Nico Bungerts
       Nachschuss. Der Niederländer hatte kurz darauf Glück, als sein hartes
       Einsteigen gegen Risse "nur" mit Gelb geahndet wurde. Rost rettete erneut
       gegen Ivanschitz und hielt die Hamburger "Führung" fest. Die Hanseaten
       hatten keine Linie, Mainz hingegen einen klaren Plan.
       
       Veh reagierte und brachte nach der Pause Piotr Trochowski und Ben-Hatira.
       Mit dem neuen Personal wachte der HSV auf und spielte endlich Fußball. Zwar
       setzte sich Schürrle gegen Dennis Aogo durch und traf zum 1:1, doch davon
       unbeeindruckt brachte Petric mit seinem achten Saisontreffer Hamburg in
       Führung. Im nun aufregenden Schlagabtausch fälschte Kacar keine 120
       Sekunden später Risses Hereingabe ins eigene Netz ab. Schürrle und der
       eingewechselte Heller sorgten dann für den verdienten Mainzer Sieg.
       
       6 Mar 2011
       
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