# taz.de -- Unternehmen gegen Nachtflugverbot auf dem BBI: Wirtschaft will nachts Krach
       
       > Wirtschaft fordert Politiker und Richter auf, sich für Flüge in den
       > Randzeiten einzusetzen. Sie drohen mit Arbeitsplatzverlusten. Neue Demo
       > angemeldet.
       
 (IMG) Bild: Während drinnen schon der Koffertransport getestet wird, streitet man draußen noch darüber, auf welchen Routen die Flugzeuge an dem Flughafen ankommen und abfliegen.
       
       Einen Tag vor einer geplanten Großdemonstration in Schönefeld hat sich die
       Wirtschaft in den Fluglärmstreit eingeschaltet. Unternehmervertreter
       präsentierten eine Resolution, in der sie für Flugbetrieb zwischen 22 Uhr
       und Mitternacht sowie von fünf Uhr morgens an plädierten.
       
       Diese sogenannten Randzeiten sind umstritten - Anwohner klagen derzeit vor
       dem Bundesverwaltungsgericht für strikte Ruhe, Air Berlin für mehr
       Flugerlaubnis. "Ohne diese Stunden erlitte der Flughafen einen erheblichen
       Bedeutungsverlust", sagte der Präsident der Industrie- und Handelskammer
       Cottbus, Klaus Aha.
       
       Die Branchenvertreter prognostizieren, dass 18.000 Arbeitsplätze weniger
       entstünden, würden die Anrainer nachts in Ruhe gelassen - etwa weil
       Fluggesellschaften Teile ihrer Wartung und ihres Umsteigeverkehrs anderswo
       organisierten. "Der Flughafen bringt den Menschen in der Region manche
       Belastung, aber auch Beschäftigungsmöglichkeiten", so Aha. Er rechnet mit
       mehr als 30.000 zusätzlichen Arbeitsplätzen bis 2012.
       
       In ihrer doppelseitigen, an regionale Politiker adressierten Erklärung
       dringen Kammern und Unternehmerverband UVB zudem auf gleichzeitige
       Parallelstarts. Darauf zu verzichten gefährde ebenfalls die
       Wirtschaftlichkeit von Berlin Brandenburg International (BBI), erklärten
       sie. Bei Parallelstarts müssen Flugzeuge nach dem Start auseinanderfliegen
       ("abknickende Routen"), wodurch mehr Menschen von Lärm belastet werden als
       bei einfachem Betrieb.
       
       Bürgerinitiativen wollen am Samstag erneut gegen die geplanten parallelen
       Starts und Landungen demonstrieren. Etwa 10.000 Teilnehmer sollen gegen 15
       Uhr in Schönefeld zu einem Protestzug aufbrechen. Sie vertreten ihren
       Angaben zufolge 750.000 Lärmbetroffene. Am Montag tagt die
       Fluglärmkommission, die ihre Empfehlungen zu den Flugrouten aussprechen
       soll.
       
       11 Mar 2011
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Kristina Pezzei
       
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 (DIR) Flughafen Berlin-Brandenburg (BER)
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