# taz.de -- "Gorch-Fock"-Affäre: SPD wirft Kommission Verharmlosung vor
       
       > Die Marine-Untersuchung zur "Gorch Fock" hat die Besatzung weitgehend
       > entlastet. Im Bundestag fällt das Urteil nicht eindeutig aus. Einige
       > fordern eine Rehabilitierung von Kapitän Schatz.
       
 (IMG) Bild: Einige Politiker halten Kommandant Norbert Schatz für rehabilitiert.
       
       BERLIN dpa | Der Marine-Bericht zur "Gorch Fock"-Affäre hat im Bundestag
       geteilte Reaktionen ausgelöst. Der SPD-Verteidigungsexperte Rainer Arnold
       warf der Untersuchungskommission in der Mitteldeutschen Zeitung vor,
       Missstände auf dem Segelschulschiff zu verharmlosen. "Ich habe den
       Eindruck, dass die Marine hier versucht, weich zu zeichnen", sagte er. Der
       Bericht offenbare "schwerwiegende Fehlentwicklungen", die abgestellt werden
       müssten.
       
       Arnolds Parteifreund Hans-Peter Bartels kam zu einer anderen Bewertung des
       98-seitigen Berichts: Die Zukunft der "Gorch Fock" sei gesichert, der
       abgesetzte Kommandant Norbert Schatz müsse rehabilitiert werden, sagte der
       SPD-Verteidigungsexperte der Financial Times Deutschland. Ähnlich hatte
       sich zuvor auch der Grünen-Politiker Omid Nouripour geäußert. Der
       Unions-Obmann im Verteidigungsausschuss, Ernst-Reinhard Beck, sprach sich
       ebenfalls für eine Rückkehr des Kapitäns auf den Dreimaster aus.
       
       Der Untersuchungsbericht war in der vergangenen Woche an den
       Marineinspekteur Axel Schimpf übergeben und an die Abgeordneten
       weitergeleitet worden. An diesem Mittwoch wird sich der
       Verteidigungsausschuss damit befassen. Die Kommission kam zu dem Schluss,
       dass sich die Vorwürfe gegen die Schiffsleitung "zum großen Teil als nicht
       haltbar" erwiesen hätten. Allerdings mahnten die Ermittler eine
       Verbesserung der Dienstaufsicht an.
       
       "Gorch-Fock"-Kapitän Schatz war vom früheren Verteidigungsminister
       Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) für die Zeit der Ermittlungen abgesetzt
       worden. Guttenbergs Nachfolger Thomas de Maizière (CDU) will die Aufklärung
       der Affäre nicht mehr als Chefsache behandeln.
       
       Der CDU-Politiker Beck sagte der Financial Times Deutschland, der Kapitän
       habe nach den Ergebnissen der Untersuchungskommission ein Anrecht darauf,
       von "jeglichem Makel befreit zu werden". "Ich kann der Marineführung nur
       dringend anraten, Herrn Schatz wieder in sein Kommando einzusetzen", sagte
       auch der CDU-Abgeordnete und Marine-Experte Jürgen Hardt der Rheinischen
       Post.
       
       15 Mar 2011
       
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