# taz.de -- Stuttgart gegen Wolfsburg: "Der Zustand des Teams ist schlecht"
       
       > Das erste Spiel nach seiner Rückkehr nach Wolfsburg hätte ein Sieg werden
       > können - doch dann spielte Magaths Mannschaft doch nur unentschieden in
       > Stuttgart. Der Trainer ist ernsthaft besorgt.
       
 (IMG) Bild: Auch in Wolfsburg läuft nicht alles nach Plan: Felix Magath während der Partie gegen Stuttgart.
       
       STUTTGART dpa | Felix Magath war bedient: Nach einem Gegentreffer in
       letzter Minute begann die Mission Rettung für den Rückkehrer beim VfL
       Wolfsburg mit einem verschenkten Sieg. 664 Tage nach seinem Abschied als
       deutscher Meister kamen die Niedersachsen im Abstiegsduell beim VfB
       Stuttgart nicht über ein höchst ärgerliches 1:1 (1:0) hinaus.
       
       Georg Niedermeier traf in der vierten Minute der Nachspielzeit am Sonntag
       noch zum glücklichen VfB-Ausgleich. Torjäger Grafite hatte in der 40.
       Minute für die VfL-Führung nach viermonatiger Torflaute gesorgt. Wolfsburg
       verpasste den ersten Sieg in Stuttgart seit dem 8. April 2000 und bleibt
       damit auf Abstiegsplatz 17. Der zuvor dreimal erfolgreiche VfB belegt den
       rettenden 15. Rang.
       
       "Ich bin froh, dass wir einen Punkt mitgenommen haben", sagte Magath,
       befand jedoch: "Der Zustand der Mannschaft ist tatsächlich schlecht.
       Körperlich ist da nichts drin. Wir hatten in der zweiten Halbzeit zwar die
       Konterchancen, aber wir sind bestraft worden, weil wir nicht mehr getan
       haben." Magath räumte ein: "Natürlich mache ich mir ernsthafte Sorgen. Die
       Spieler haben scheinbar noch nicht registriert, dass sie auf dem
       Abstiegsplatz stehen."
       
       VfB-Trainer Bruno Labbadia hatte schon vor dem Anpfiff geahnt: "Felix wird
       nicht all die Probleme, die die Mannschaft hat, durch Handauflegen lösen
       können."
       
       Nach nur einer Trainingseinheit schenkte der erst am vorigen Mittwoch in
       Schalke geschasste Magath sieben Akteuren aus der Meistermannschaft von
       2009 das Vertrauen. Anstelle des verletzten Diego Benaglio stand erstmals
       seit mehr als einem Jahr André Lenz im Tor, Magath begründete dies mit der
       Erfahrung des 37-Jährigen.
       
       In den ersten 20 Minuten war beiden Mannschaften die Nervosität anzumerken.
       Dann erhöhte der VfB vor allem durch Timo Gebhart das Tempo, der
       Mittelfeldspieler scheiterte nach dem ersten guten Angriff aber an Lenz
       (24.). Den Schwaben fehlte in der Offensive unter anderen der gesperrte
       Torjäger Martin Harnik, die Defensive musste ohne Kapitän Mathieu Delpierre
       auskommen.
       
       Vor allem Grafite und Diego brachten die VfB-Abwehr oft in Verlegenheit.
       Zunächst setzte sich Grafite robust gegen Serdar Tasci durch und bediente
       Diego, doch der Regisseur scheiterte aus Nahdistanz am glänzend
       reagierenden Torhüter Sven Ulreich (28.), der auch einen Distanzschuss von
       Diego parierte (35.). Dabei rutschte der Brasilianer weg und verletzte
       Stuttgarts Zdravko Kuzmanovic so schwer, dass der Antreiber ausgewechselt
       werden musste.
       
       Der nächste Schock für die 38 500 Fans folgte: Nachdem Stefano Celozzis
       abgeblockter Befreiungsschlag im eigenen Strafraum landete, behauptete sich
       Grafite gegen Niedermeier und drückte den Ball unter die Latte. Es war das
       achte Saisontor für den einstigen Bundesliga-Torschützenkönig, aber sein
       erstes seit dem 13. November 2010.
       
       Der VfB stemmte sich zwar nach dem Wechsel gegen den Rückstand, konnte sich
       aber zunächst bei Schlussmann Ulreich bedanken, der einen Schuss von Jan
       Polak aus kurzer Entfernung an den Pfosten lenkte (65.). Grafite vergab bei
       einem der vielen Konter in der Schlussphase zweimal den beruhigenden
       zweiten Treffer. Das bestrafte Niedermeier, auf der anderen Seite hatte
       Grafite sogar noch das 2:1 auf dem Fuß.
       
       20 Mar 2011
       
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