# taz.de -- Japans Wirtschaft nach der Katastrophe: Fünf Jahre für den Wiederaufbau
       
       > Die Weltbank kalkuliert mit bis zu 235 Milliarden Dollar für Japans
       > Wiederaufbau - ohne die Nuklearkatastrophe. Eine exakte Bewertung der
       > Lage steht noch aus.
       
 (IMG) Bild: Japans Wirtschaftswachstum wird laut Bericht der Weltbank nur kurzzeitig einknicken.
       
       BERLIN taz | Die Weltbank kalkuliert die Kosten eines auf fünf Jahre
       veranschlagten Wiederaufbaus des von Beben und Tsunami zerstörten
       japanischen Nordostens in einer ersten Berechnung auf 122 bis 235
       Milliarden US-Dollar. Das entspricht 2,5 bis 4 Prozent des japanischen
       Bruttoinlandsprodukts. Die Kosten der vom AKW Fukushima Daiichi ausgehenden
       Nuklearkatastrophe, deren Ausgang offen ist, sind darin noch nicht
       enthalten.
       
       Wie aus dem am Montag in Singapur präsentierten Bericht "East Asia and
       Pacific Update" hervorgeht, den die Weltbank zweimal im Jahr vorlegt, geht
       man von einer nur kurzzeitigen Verlangsamung des Wirtschaftswachstums
       infolge der Katastrophe aus, bis es ab Mitte 2011 wieder zulegen könnte.
       
       Zugleich räumt der Chefökonom der Weltbank für Ostasien und den Pazifik,
       Vikram Nehru, ein: "Für eine exakte Bewertung ist es noch viel zu früh."
       Die Kalkulation basiert auf Erfahrungen nach dem Erdbeben in Kobe 1995,
       dessen Schadensbeseitigung 100 Milliarden Dollar gekostet habe.
       
       Die Regierung kündigte bereits für Juni einen schuldenfinanzierten
       Nachtragshaushalt an, für dessen parlamentarische Verabschiedung sie aber
       auf die Zustimmung der Opposition angewiesen ist. Japans Haushaltsjahr
       beginnt am 1. April. Nach Einschätzung der Ratingagentur Moodys hat Japan
       aber "die finanzielle Kraft und Kreditwürdigkeit, um mit der Katastrophe
       fertig zu werden", sagte der Moodys-Analyst Thomas Byrne laut Reuters am
       Montag in Tokio.
       
       Der US-Börsenspekulant Warren Buffet sieht gerade wegen der
       Naturkatastrophe große Chancen in Japan. Das Erdbeben in Japan sei ein
       "gewaltiger Schlag" gewesen, stelle aber gleichzeitig eine Kaufgelegenheit
       dar, so Buffet. Am Montag war Tokios Börse wegen eines Feiertags
       geschlossen.
       
       21 Mar 2011
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Sven Hansen
       
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