# taz.de -- Aufruhr im Jemen: Saleh kündigt Rücktritt an
       
       > Bis zum Jahresende will der jemenitische Präsident Saleh zurücktreten.
       > Damit komme er der Forderung der Opposition nach, werde aber nicht die
       > Macht an das Militär übergeben, sagte er.
       
 (IMG) Bild: Mehrere Kommandeure der Armee, Minister und Botschafter haben sich bereits von ihm abgewandt: Ali Abdullah Saleh.
       
       SANAA dapd | Der jemenitische Präsident Ali Abdullah Saleh hat seinen
       Rücktritt bis zum Jahresende angekündigt. Sein Sprecher erklärte am
       Dienstag, der Präsident werde die Macht aber auf keinen Fall an die
       Streitkräfte abgeben. Ein Putsch durch die Streitkräfte würde in einem
       Bürgerkrieg führen, sagte Saleh.
       
       "Jede Meinungsverschiedenheit innerhalb der Institution der Streitkräfte
       wird negative Auswirkungen auf das ganze Land haben", sagte Präsident Saleh
       in einer Fernsehansprache. Er wandte sich damit an den Obersten Rat der
       Streitkräfte. "Dieses Land ist größer als die Ambitionen von Einzelnen, die
       die Macht ergreifen wollen."
       
       Präsidentensprecher Ahmed al Sufi sagte der Nachrichtenagentur AP, der
       Präsident habe ranghohe Politiker, Militärkommandeure und Stammesführer
       bereits am Montagabend über seine Entscheidung informiert. Die Ankündigung
       mehrerer Kommandeure, ihm die Unterstützung zu entziehen, bezeichnete Saleh
       als "Meuterei und einen Putsch gegen die verfassungsmäßige Legitimität".
       Mit einem Rücktritt käme Saleh einer Kernforderung der Opposition nach.
       
       "Ich wünsche keinen Übergang der Macht auf die Streitkräfte und werde das
       nicht akzeptieren", sagte Saleh nach Angaben seines Sprechers weiter. "Die
       Streitkräfte bleiben geeint. Die Zeit der Staatsstreiche ist vorüber."
       
       In der Hauptstadt fuhren am Montag Panzer eines zur Opposition
       übergelaufenen Kommandeurs auf. Auch eine Eliteeinheit von Salehs Sohn ließ
       Panzer auffahren. Saleh hatte inmitten der immer lautender werdenden
       Rücktrittsforderungen am Sonntag sein gesamtes Kabinett entlassen. Am
       Freitag hatten Scharfschützen das Feuer auf Tausende Demonstranten eröffnet
       und mehr als 40 Menschen getötet.
       
       Bei den seit einem Monat herrschenden Unruhen im Jemen sind bislang rund
       100 Menschen ums Leben gekommen. Die Protestbewegung fordert ein Ende der
       Herrschaft Salehs, der das Land seit mehr als 30 Jahren regiert.
       
       22 Mar 2011
       
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