# taz.de -- Pläne für mehr E-Mobility: Senat träumt elektrisch
       
       > Bis 2020 sollen 100.000 Elektroautos durch Berlin rollen - so die Pläne
       > des Senats.
       
 (IMG) Bild: Der Regierende fährt im Elektroauto vor.
       
       Berlin-Brandenburg soll die führende Region Europas in Sachen
       Elektromobilität werden. Mit diesem Ziel präsentierten der Regierende
       Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) und Wirtschaftssenator Harald Wolf
       (Linke) am Dienstag ihr "Aktionsprogramm Elektromobilität Berlin 2020".
       
       "E-Mobility" sei der Markt der Zukunft, sagte Wowereit bei der Vorstellung
       des Programms. Das sperrige Wort hoppelt dem Bürgermeister noch auf der
       Zunge, deshalb beließ er es im Weiteren bei der deutschen Version. In jedem
       Fall träumen der Regierende und sein Senator von einer Stadt voller
       Elektroautos, von Arbeitsplätzen in der Elektromobilindustrie und
       alternativen Energiegewinnung, von weltweiter Anerkennung als Modellstadt.
       100.000 elektrisch betriebene Autos sollen bis 2020 auf Berliner Straßen
       rollen, das Tempelhofer Feld zum "Showroom" und der dem Stillstand geweihte
       Flughafen Tegel zum Forschungs- und Produktionszentrum werden. "Wir sind
       schon heute das größte Labor für Elektromobilität in Deutschland", so
       Wowereit. Mehrere hundert Elektroautos seien schon jetzt in der Hauptstadt
       unterwegs, Daimler plant für 2012 den Start der Elektromotoren-Fertigung in
       Berlin.
       
       Mit dem nun vorgelegten Aktionsplan empfehlen sich Berlin und Brandenburg
       als Vorzeigeregion in Sachen Elektromobilität bei der von der
       Bundeskanzlerin ins Leben gerufenen Nationalen Plattform Elektromobilität
       (NPE). Anfang Mai wird die NPE ihren zweiten Bericht vorstellen, darauf
       aufbauend will die Bundesregierung ein Regierungsprogramm auflegen. Bis zum
       Herbst erwartet der Bundesverband Elektromobilität (BEM) eine Entscheidung
       über weitere Fördermaßnahmen - dann laufen die bislang gezahlten Gelder aus
       dem Konjunkturpaket II aus.
       
       "Berlin ist ein heißer, aber noch kein gesetzter Kandidat", so ein Referent
       des BEM gegenüber der taz. Mit Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg und
       Bayern gebe es starke Konkurrenten. Sogar das Saarland plane zusammen mit
       Rheinland-Pfalz ein ambitioniertes Programm. Auch Wowereit räumte ein, dass
       Berlin nicht die großen "Player" der Automobilszene vorzuweisen habe. Dafür
       sei die Stadt ein neutraler Standort mit einer großen Bereitschaft zu
       alternativen Mobilitätskonzepten.
       
       Vertreter der Berliner CDU übten scharfe Kritik am Vorgehen des Senats: Die
       Landesregierung habe sich viel zu viel Zeit mit dem Konzept gelassen, im
       Wesentlichen von einem bereits länger vorliegenden Plan der CDU
       abgeschrieben und nicht einmal die Automobilindustrie mit an Bord geholt.
       "Wenn sich die CDU in dem Konzept wiederfindet, ist das doch schön",
       konterte Wowereit. Bis zur Jahresmitte werde man einen Maßnahmenplan
       vorstellen, der auch die Beiträge der Industrie konkretisiere.
       
       22 Mar 2011
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Manuela Heim
       
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