# taz.de -- Streik bei Privatbahnen: Vogtlandbahn lahm gelegt
       
       > Die Lokführergewerkschaft bestreikt die privaten Unternehmen ganztägig –
       > doch nicht überall erfolgreich. Bei Abellio NRW fielen nach Firmenangaben
       > nur zwei Züge aus.
       
 (IMG) Bild: Durch den Ausstand abgebremst: Die Vogtlandbahn im Bahnhof Gera.
       
       BERLIN taz | Ganztägiger Streik der Lokführer deutscher Privatbahnen: Nach
       Angaben der Lokführergewerkschaft GDL sind am Montagmorgen drei Viertel der
       Züge der bestreikten privaten Bahnunternehmen ausgefallen. "Wir sind mit
       der Streikbeteiligung sehr zufrieden", sagte GDL-Chef Claus Weselsky am
       Montagmittag in einer Zwischenbilanz des Streiks. Bei der Vogtlandbahn sei
       es zum kompletten Stillstand gekommen, und bei der Veolia Verkehr in
       Sachsen-Anhalt sowie der Eurobahn sei so gut wie nichts mehr gelaufen. Der
       Arbeitskampf dauerte von 2.30 Uhr am Montag bis 2.30 Uhr am Dienstag.
       
       Die Lokführergewerkschaft strebt einen Branchentarifvertrag für alle
       Lokführer in Deutschland an. Damit soll Lohndumping durch zunehmenden
       Wettbewerb verhindert werden. Allerdings sind die großen Privatbahnen -
       Abellio, Arriva, Benex, Keolis, Veolia und die Hessischen Landesbahnen -
       aus den gemeinsamen Tarifverhandlungen mit der Deutschen Bahn und der GDL
       ausgestiegen.
       
       Derzeit verhandelt die GDL mit der bundeseigenen Deutschen Bahn, während
       sie gleichzeitig die private Konkurrenz bestreikt, um in jedem einzelnen
       Unternehmen DB-Standards durchzusetzen. Die Privatbahnen decken etwa 18
       Prozent des Schienenpersonennahverkehrs in Deutschland ab; sie betreiben
       wichtige Pendlerstrecken, etwa in Nord- und Westdeutschland.
       
       Erfolgreich war die GDL am Montag jedoch nicht überall. So fielen bei
       Abellio NRW nach Firmenangaben nur zwei Züge am Morgen aus. "Die Fahrgäste
       mussten eine halbe Stunde warten, konnten dann weiter", so ein Sprecher.
       Die Firma betreibt vier Regionalstrecken, die Städte wie Siegen, Hagen,
       Bochum, Essen und Gelsenkirchen verbinden.
       
       Bei Veolia hat es in Bayern nach Angaben einer Firmensprecherin am Morgen
       keine Streiks gegeben. Beim Harzexpress in Sachsen-Anhalt seien aber 60
       Prozent der Züge ausgefallen, und bei der Nord-Ostsee-Bahn (NOB) sei die
       Hälfte aller Züge ausgefallen. Die NOB bedient wichtige Pendler- und
       Urlauberverbindungen zwischen Hamburg und Sylt sowie zwischen Kiel und
       Sankt Peter Ording. Massive Ausfälle gab es auch bei Metronom-Zügen, die
       niedersächsische Städte mit Hamburg und Bremen verbinden.
       
       28 Mar 2011
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Richard Rother
       
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