# taz.de -- Kommentar Seekabel: Attraktiv für beide Seiten
       
       > Die Motivation der Betreiber wird schnell energiepolitisch überhöht. Für
       > sie ist die Leitung vor allem ein gutes Geschäft.
       
 (IMG) Bild: Dickes Ding: Über ein solches Kabel soll in Zukunft Strom zwischen Norwegen und Deutschland fließen.
       
       Die beiden Seekabel-Projekte zwischen Niedersachsen und Norddeutschland
       sind wichtige Projekt für die Energiewende - allerdings sollte man es mit
       der Euphorie nicht übertreiben. Die Kabel führen zwei Energiemärkte ein
       bisschen weiter zusammen und machen so die Stromversorgung effizienter,
       weil Schwankungen ausgeglichen werden.
       
       Die Norweger haben Verlockendes für die Versorgung in Deutschland zu
       bieten: konstant günstigen Strom aus Wasserkraft. Die Kabel können auch
       helfen, dass ein unbefriedigendes Phänomen in Norddeutschland weniger
       vorkommt: Windparks werden bei viel Wind abgeschaltet, wenn das Netz
       überlastet ist.
       
       Bei allen positiven Effekten: Die Motivation der Betreiber wird schnell
       energiepolitisch überhöht. Für sie ist die Leitung vor allem ein gutes
       Geschäft: Die Unterschiede zwischen Preisen auf den Strommärkten behalten
       sie. Das lohnt sich, was nicht verwerflich ist. Aber: Ob es wirklich
       überflüssiger deutscher Windstrom ist, der nach Norwegen fließt oder nicht,
       ist nicht entscheidend für das Geschäftsmodell.
       
       Zwar machen die Seekabel Windstrom-Produktion in Deutschland attraktiver
       und erlauben den Zugriff auf Wasserkraft, doch den Anteil von hier
       produziertem Ökostrom im Energiemix erhöhen sie nicht direkt - darum muss
       weiter gerungen werden.
       
       30 Mar 2011
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Daniel Kummetz
       
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