# taz.de -- Möglicherweise Anschlag vereitelt: Sprengstofffund an Dortmunder Stadion
       
       > Die Polizei findet verdächtige Gegenstände und nimmt einen 25-Jährigen
       > fest. Möglicherweise wurde ein Anschlag verhindert. Die Hintergründe sind
       > äußerst dubios.
       
 (IMG) Bild: In der Nähe des Fußballstadions in Dortmund wurden verdächtige Gegenstände gefunden.
       
       BERLIN taz | Die Polizei hat in der Nähe des Dortmunder Fußballstadions
       drei "sprengstoffverdächtige Gegenstände" entdeckt. Zuvor hatten Beamte des
       Bundeskriminalamts (BKA) am Dienstag in einem Kölner Hotel einen
       25-Jährigen festgenommen.
       
       Der sagte aus, Sprengsätze im Bereich des Stadions deponiert zu haben. In
       der Wohnung des Mannes fand die Polizei dann Chemikalien und weitere
       Gegenstände, mit denen man Sprengsätze basteln könnte. Eine
       kriminaltechnische Untersuchung dauerte am Donnerstagnachmittag an.
       
       Die Hintergründe blieben zunächst völlig unklar. Wie das BKA mitteilte,
       soll sich der Mann schon im Februar per E-Mail als anonymer Hinweisgeber an
       die deutsche Botschaft im pakistanischen Islamabad gewandt haben. Er
       behauptete, Informationen über in Deutschland geplante Anschläge liefern zu
       können.
       
       Wie der 25-Jährige nach seiner Festnahme laut Polizei nun aber zugab, hatte
       er die angeblichen Anschlagsszenarien frei erfunden.
       
       Als ob das nicht schon dubios genug wäre, soll die Durchsuchung der Wohnung
       des Mannes in Krefeld einen Verdacht des BKA bestätigt haben: Er hatte
       vermutlich im vergangenen Jahr versucht, ein Unternehmen zu erpressen. Um
       welches Unternehmen es dabei geht, sagte die Polizei nicht.
       
       Ob der Mann also tatsächlich vorhatte, am Dortmunder Stadion einen Anschlag
       zu verüben, wie manche Medien berichten, oder nur damit drohen wollte,
       blieb am Donnerstag unklar. Fest steht nur: Der mutmaßliche
       Sprengstoff-Fund ist sehr seltsam.
       
       Das Bundesinnenministerium teilte lediglich mit, dass der Vorfall
       "keinerlei Bezüge zu terroristischen oder islamistischen Organisationen"
       habe. Es handle sich bei dem Beschuldigten offenbar um einen kriminellen
       "Einzeltäter".
       
       Sein Motiv sei bislang offen, so das BKA. Nach einer ersten Einschätzung
       habe aber keine "akute Gefährdung der Bevölkerung" bestanden. "Vielleicht
       wollte der Mann sich auch nur wichtig machen", hieß es in
       Sicherheitskreisen. Das für Samstag geplante Bundesligaspiel in Dortmund
       kann stattfinden.
       
       31 Mar 2011
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Wolf Schmidt
       
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