# taz.de -- "Laboratorium" von BMW und Guggenheim: Plätzchen fürs Kunstprojekt gesucht
       
       > Die nächste temporäre Kunsthalle kommt: BMW und Guggenheim planen mobiles
       > "Laboratorium" und suchen zentralen Standort. 2012 ist Eröffnung.
       
       So allmählich verliert man in Berlin den Überblick und weiß nicht mehr, wo
       und wie viele temporäre Kunsthallen als neue Zentren des
       künstlerisch-kulturellen Dialogs rumstehen. Und es wird noch schlimmer:
       Jetzt planen das Guggenheim-Museum (New York) und der Autobauer BMW
       (München), in Berlin 2012 ein "mobiles Kunstlabor" unter dem Namen "BMW
       Guggenheim Lab" zu eröffnen. Was das neue Projekt letztendlich werden soll,
       lassen selbst die Gewaltigen aus München noch nicht raus. "Das ist ein
       Abenteuer", orakelt BMW-Vorstand Frank Arndt.
       
       Konkret ist nur so viel bekannt: Ab Herbst 2011 geht ein erster
       BMW-Guggenheim-Pavillon von New York aus zwei Jahre auf Reisen und macht
       jeweils mehrere Monate Station in einer Metropole Nordamerikas, Asiens und
       Europas. 2012 ist er in Berlin. Nach zwei beziehungsweise vier Jahren wird
       ein weiterer temporärer Bau losgeschickt. Sechs Jahre insgesamt läuft das
       Projekt. Im ersten mobilen Lab des japanischen Architekturteams Bow-wow
       soll das Thema "Confronting Comfort. The City and You" in Diskussionen und
       Workshops in Ausstellungen und Performances ausgebreitet werden.
       
       Dass BMW mit Kunst und Kultur richtig Gas für das "Urban Project" gibt,
       geschieht sicher nicht aus purer Nächstenliebe. Es ist aktuell unter
       Autobauern Mode, sein Image kulturell zu legitimieren - siehe VW-Autostadt
       oder der Audi-Award auf der Biennale in Venedig. Millionen Euro stecken in
       solcherlei interkultureller PR.
       
       Wo der cultural BMW-Guggenheim-Thinktank in Berlin über die Bühne gehen
       wird, ist noch offen. Angeblich soll der Regierende einen Standort für die
       nächste mobile Kiste an der Kastanienallee in Prenzlauer Berg vorgeschlagen
       haben. Angeblich hat man ihm aber davon wieder abgeraten, da die
       Kastanienallee wegen ihres ungeliebten Umbaus kein so gutes Pflaster für
       weitere Experimente ist. Es gibt auch Überlegungen für Standorte auf dem
       Gelände des Pfefferbergs.
       
       Am 6. Mai erwartet uns die Auflösung, das Konzept und der Ort sollen
       bekannt gegeben werden.
       
       6 Apr 2011
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Rolf Lautenschläger
       
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