# taz.de -- Kommentar Kohlekraftwerk Moorburg: Mehr Zeit zur Debatte
> Denn durch die Verzögerungen wird Zeit gewonnen für eine grundsätzliche
> Debatte über das Planverfahren für die Fernwärmerohre durch Altona. Zumal
> das den Charme hat, dass die Stadt nicht Schuld ist und deshalb nicht für
> den Schaden haften müsste, der Vattenfall durch den Zeitverlust entstehen
> könnte.
(IMG) Bild: Platz für reichlich Brennstoff: Kohlekreislager auf der Baustelle des Steinkohlekraftwerks Moorburg.
Es ist natürlich illusorisch. Einen Kurswechsel bei der Erzeugung von Strom
und Fernwärme wird es in Hamburg nicht geben. Gleichwohl ist es das
legitime Recht eines Umweltverbandes, eben das zu fordern. Zu
symbolträchtig sind der Konzern Vattenfall und sein Kohlekraftwerk
Moorburg, als dass die Gelegenheit ungenutzt bleiben könnte, auf Umkehr zu
pochen.
Die Verzögerungen beim Bau wegen technischer Probleme mit den Kesseln
stellen das Kraftwerk als solches nicht infrage. Zumindest nicht für jene,
die das Verbrennen von Steinkohle zur Energieproduktion für sinnvoll
halten. Und den Gegnern dieses Projekts liefert das keine neuen Argumente.
Wohl aber wird die Diskussion über die Herrschaft über die Versorgungsnetze
befördert. Denn durch die Verzögerungen wird Zeit gewonnen für eine
grundsätzliche Debatte über das Planverfahren für die Fernwärmerohre durch
Altona. Zumal das den Charme hat, dass die Stadt nicht Schuld ist und
deshalb nicht für den Schaden haften müsste, der Vattenfall durch den
Zeitverlust entstehen könnte.
Das Mindeste, was dabei entstehen dürfte, ist zusätzliche Motivation für
das Volksbegehren "Unser Netz". Und wenn das erfolgreich ist, stellt sich
die Frage nach Erzeugung und Verteilung von Energie neu.
Nicht zu Gunsten des Konzerns, sondern der Kommune.
11 Apr 2011
## AUTOREN
(DIR) Sven-Michael Veit
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