# taz.de -- Video der Woche: Delfin streichelt Kater
       
       > Ein Delfin und eine Hauskatze in einer Art Liebesspiel: Einige Zuschauer
       > haben die Zärtlichkeiten der beiden Tiere bereits als niedlichstes Video
       > aller Zeiten bezeichnet.
       
 (IMG) Bild: Tierisches Vergnügen: Katze nimmt Kontakt zu einem Delfin auf.
       
       "Cuuuute" ("süüüüß") – das Wort platzt fast einstimmig aus den euphorischen
       Youtube-Kommentatoren heraus, um den Streichelaustausch zwischen einem
       Delfin und einer Hauskatze zu kommentieren.
       
       In diesem Video wird ein Kater namens Arthur gezeigt, wie er mit den beiden
       Delfinen Shiloh und Thunder spielt - oder umgekehrt. Dieser "Tierkurzfilm"
       aus dem Jahre 1997 ist in dem Marine-Park "Theater of the Sea" entstanden
       und die alten Aufzeichnungen sind kürzlich auf Youtube aufgetaucht. Die
       Youtube-Community spekuliert bereits, ob der kleine Liebesfilm nicht sogar
       die Bezeichnung "niedlichstes Youtube-Video aller Zeiten" verdient habe.
       
       Zärtlich streichelt einer der beiden Delfine aus Islamorada in Florida über
       den Katzenkopf. Der Kater nähert sich zunächst nur vorsichtig an – lässt
       sich dann aber immer weiter auf seinen Spielgefährten ein. Von einem Boot
       aus klopft der neugierige Kater einem der beiden Meeressäuger immer wieder
       mit seiner Pfote auffordernd auf den nassen Kopf.
       
       Am Ende des Videos genießt Arthur sichtlich seine Streicheleinheiten und
       reibt seinen Kopf enthusiastisch am Schnabel des Delfins.
       
       Ein interessanter Gedanke zum Delfin-Verhalten stammt von dem
       amerikanischen Mediziner McCulloch: Tiere reizen uns zum Lachen und Spielen
       und würden dadurch die Ausschüttung von Endorphinen im menschlichen Gehirn
       anregen. Diese Hormone lassen uns glücklicher sein und helfen uns mit dem
       Stressabbau.
       
       Der entzückende Liebesfilm wirft nebenbei aber auch die Frage auf: Warum
       machen die beiden niedlichen Tierchen so was? Dass wir ihr Liebesspiel zum
       Anlass eines "Filmdrehs" nehmen, wird Ihnen wohl nicht bewusst sein. Oder
       eben doch? Die forschenden Delfinfanatiker Jack Kassewitz und John Stuart
       Reid bescheinigen den Meeressäugern ein hoch komplexes Sozialgefüge sowie
       außergewöhnliche kommunikative und psychische Fähigkeiten. "Ich habe
       mehrmals das Gefühl gehabt, dass die Delfine, mit denen ich im Wasser war,
       mit mir reden wollen", erklärte Kassewitz geo.de.
       
       Ob auch Hauskatzen in Bildern zu sprechen vermögen, bleibt weiter ungewiss.
       Einig sind sich Katzenforscher bislang nur über ihr ausgeprägtes
       Sozialverhalten, wie es in Form von "Kuschelattacken" und nervigem
       "Aufmerksamkeit-haben-wollen-Miaue" von ihren Herrchen häufiger beschrieben
       wird. Ähnlich wie Delfine kommunizieren Katzen über Laute und ihre
       Körpersprache. Dazu bedienen sich die Vierbeiner der sogenannten
       Chemokommunikation, wobei sie dazu den duftigen Stoff "Pheromon" einsetzen.
       Beim "Köpfchengeben" hinterlassen sie Spuren anhand ihrer Drüsen am Kopf.
       Der Gespielin im Kurzfilm signalisiert Kater Arthur mit dem Reiben am
       Delfinschnabel: "Du gehörst zu mir."
       
       Delfine sympathisieren anscheinend genauso mit Haustieren wie mit Menschen.
       Das bewiesen die Tümmler erst kürzlich in Florida auf Marco Island: Die
       Eheleute Audrey und Sam D´Alessandro konnten dort im März beobachten, wie
       zwei Delfine einem Dobermann, der auf einer Sandbank gestrandet war, das
       Leben retteten. Das Paar wurde auf die aktiven Delfine aufmerksam, weil sie
       deren ungewöhnlich lautes Planschen hörten.
       
       15 Apr 2011
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Julia Keesen
       
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