# taz.de -- Internationale Buchmesse in Buenos Aires: Streit um Nobelpreisträger
       
       > Mario Vargas Llosas Kritik an der argentinischen Regierung sorgt für
       > Unmut. Eine Gruppe von Intellektuellen forderte, man dürfe Llosa keine
       > Bühne auf der Internationalen Buchmesse geben.
       
 (IMG) Bild: Die Regierung von Christina Kirchner sei eine "komplette Katastrophe", sagte Vargas Llosa.
       
       BUENOS AIRES/BERLIN dpa/taz | In der argentinischen Hauptstadt ist am
       Mittwoch die 37. Internationale Buchmesse eröffnet worden. Streit gibt es
       um die Einladung des peruanischen Literaturnobelpreisträgers Mario Vargas
       Llosa. Er soll diesen Donnerstag auf der Messe sprechen.
       
       Vargas Llosa gilt als bekennender Liberaler und Kritiker der autoritär
       geprägten, traditionellen Linken in Südamerika. So hat er auch die
       Reformregierung der linksperonistischen Präsidentin Cristina Kirchner
       scharf kritisiert. In einem Interview bezeichnete der Autor von "Die Stadt
       und die Hunde" und "Der Ziegenbock" Kirchner als "komplette Katastrophe".
       Argentinien erfahre derzeit vor allem "Populismus und Anarchie", sagte
       Vargas Llosa. Um Populismus soll es nun auch bei der Rede in Buenso Aires
       gehen.
       
       Eine Gruppe regierungsnaher argentinischer Intellektueller angeführt vom
       Direktor der Nationalbibliothek, Horacio Gonzalez, hatte sich in einem
       offenen Brief gegen die Teilnahme von Vargas Llosa ausgesprochen. Sie
       meinen, der Autor, der sich 1990 in Peru als Kandidat einer
       Mitte-Rechts-Koalition erfolglos um das Präsidentenamt beworben hatte,
       dürfe von der Buchmesse keine politische Bühne bekommen. Präsidentin
       Kirchner selbst betonte, Vargas Llosa können selbstverständlich kommen und
       ansonsten gelte Meinungsfreiheit in Argentinien.
       
       Ähnlich sieht es auch die neue Direktorin der Veranstaltungsorganisation
       "El Fundación del Libro" Gabriela Adamo: "Wir wissen, dass Vargas Llosa
       aufgrund seiner Äußerungen über die argentinische Regierung und andere in
       der Region eine umstrittene Person ist." Der berühmte Schriftssteller werde
       dennoch auf der Buchmesse sprechen, so viel Kontroverse müsse sein, so
       Adamo.
       
       Die "Feria del Libro" dauert bis 9. Mai und rechnet mit einer Million
       Besucher im Messezentrum "La Rural".
       
       21 Apr 2011
       
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