# taz.de -- Konflikt zwischen Thailand und Kambodscha: Kämpfe am Preah Vihear Tempel
       
       > Der Grenzkonflikt zwischen Thailand und Kambodscha weitet sich aus. Jetzt
       > wird auch am Tempel Preah Vihear gekämpft. Hier war es im Februar erst zu
       > Gewalt gekommen.
       
 (IMG) Bild: Flüchtlingsfamilie im thailändischen Surin.
       
       NONG KANNA dapd | Die Gefechte an der Grenze zwischen Thailand und
       Kambodscha haben sich am Dienstag weiter ausgebreitet. Nachdem sich die
       Kämpfe in den ersten Tagen auf die von beiden Seiten beanspruchten Gebiete
       rund um die Tempel Ta Moan und Ta Krabey konzentrierten, kam es
       mittlerweile auch zu Auseinandersetzungen am Tempel Preah Vihear, der
       bereits im Februar Schauplatz viertägiger Gefechte mit acht Toten war. Bei
       den jüngsten Auseinandersetzungen kamen auf beiden Seiten mindestens zwölf
       Soldaten ums Leben. Fast 50.000 Anwohner flohen aus den Kampfgebieten.
       
       Versuche, einen dauerhaften Waffenstillstand zu vereinbaren, waren bislang
       erfolglos. Am Montag äußerten die USA ihre Unterstützung für einen Vorstoß
       Indonesiens, das derzeit den Vorsitz der ASEAN innehat, und seit längerem
       versucht in dem Konflikt zu vermitteln. US-Außenministerin Hillary Clinton
       erklärte, die USA seien besorgt über die Auseinandersetzungen und riefen
       beide Seiten zur Zurückhaltung auf. US-Vertreter befänden sich mit beiden
       Parteien im Gespräch, hieß es weiter.
       
       Thailand verweigerte sich bislang allen Vermittlungsversuchen des Auslands
       mit dem Argument, die Streitigkeiten seien am besten unter den zwei
       beteiligten Parteien zu lösen. Allerdings deutete Thailands Außenminister
       Kasit Piromaya am Sonntag in Bangkok an, dass Thailand möglicherweise
       indonesische Militärbeobachter an der Grenze akzeptieren könnte, ein
       Vorschlag, dem Phnom Penh bereits zugestimmt hat.
       
       ## Nationalistische Gefühle und innenpolitische Ziele
       
       Bislang widersetzten sich die thailändischen Streitkräfte der Stationierung
       ausländischer Militärbeobachter. Seit dem Militärputsch 2006 haben die
       Streitkräfte großen Einfluss auf die Politik Thailands. Kritiker werfen dem
       Militär vor, den Grenzkonflikt zur eigenen Profilierung vor den für Anfang
       Juli erwarteten Wahlen zu nutzen. Auf beiden Seiten des Konflikts wurden
       Anschuldigungen laut, der Grenzstreit werde zur Schürung nationalistischer
       Gefühle und zur Durchsetzung innenpolitischer Ziele instrumentalisiert.
       
       In der Region ist es seit 2008 immer wieder zu Zwischenfällen gekommen.
       Damals hatte der kambodschanische Tempel Preah Vihear aus dem 11.
       Jahrhundert gegen thailändische Einwände den Status eines Weltkulturerbes
       erhalten.
       
       26 Apr 2011
       
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