# taz.de -- Kommentar Krise der Krabbenfischerei: Die Gesetze des Marktes
       
       > Die Krabbenkrise kann nur zusammen mit den übrigen Nordseeanrainern
       > gemeistert werden. Subventionen sind keine Lösung.
       
 (IMG) Bild: Makrelen. Was noch ins Netz geht, der Beifang, soll in Zukunft besser behandelt werden.
       
       Es ist das kleine Einmaleins der Marktwirtschaft: Steigt das Angebot, dann
       fällt - bei konstanter Nachfrage - der Preis. Die Auswirkungen dieser
       ökonomischen Regel bekommen jetzt die Nordsee-Krabbenfischer zu spüren -
       als existentielle Krise.
       
       Mit Fangquoten, Fangverboten und Fangvernichtung soll nun der Markt wieder
       ins Gleichgewicht gebracht werden. Ein auf Dauer nutzloses Unterfangen.
       Denn wie in jedem anderen Wirtschaftszweig schlucken auch beim Krabbenfang
       die Großen die Kleinen. Konzentration und technische Innovation lassen sich
       nicht aufhalten, die kleinen Krabbenkutter und ihre Besatzungen auf Dauer
       nicht unter Bestandsschutz stellen.
       
       Dass die Nordseekrabben längst nicht mehr per Hand, sondern maschinell
       gepult werden, wird längst nicht mehr als Arbeitsplatzvernichtung
       gegeißelt, sondern sogar gefeiert: Als entscheidender Konkurrenzvorteil
       gegen die Billigpuler in Polen und Marokko.
       
       Deshalb geht es jetzt nicht nur darum, die aktuelle Krabbenkrise zu
       meistern. Langfristig muss der Markt neu geordnet werden - und die Politik
       muss entscheiden, ob und wie sie die meist als Familienbetriebe
       organisierten Küstenfischer auf Dauer erhalten will und kann.
       
       Beantwortet werden kann diese Frage nur gemeinsam mit den Nordseenachbarn,
       allen voran den Niederländern. Subventionen sind da keine Lösung. Denn wer
       Markt will, muss Strukturwandel akzeptieren.
       
       27 Apr 2011
       
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