# taz.de -- Kommentar zur Debatte über Polizeipräsident: Sorry, so geht das gar nicht!
       
       > Die Auswahl des neuen Polizeipräsidenten ist ein Politikum und eigentlich
       > braucht es dafür Zeit. Die hat sich Innensenator Körting in seinen
       > letzten Amtstagen aber nicht genommen.
       
 (IMG) Bild: Kein Grund zur Zufriedenheit: Innensenator Körting und Noch-Polizeipräsident Glietsch (r.).
       
       Der SPD-Innensenator möchte in seinen letzten Amtstagen auf Teufel komm
       raus einen Genossen auf einen Posten heben. Sein Koalitionspartner, die
       Linkspartei, findet das nicht ganz so gut, wagt aber in präelektoraler
       Depression nur ein Aufständchen. Und die Grünen? Kuscheln schon mal an den
       Designierten ran, weil sie ja mit dem zusammenarbeiten wollen müssen. Das
       könnte man vielleicht durchgehen lassen, wenn es um einen neuen Postmeister
       fürs Parlament ginge. Doch zur Debatte steht Berlins nächster
       Polizeipräsident. Und da fällt einem nur noch eins ein: Sorry, so geht das
       gar nicht!
       
       Die Auswahl des Polizeipräsidenten ist stets ein Politikum. Zu Recht.
       Schließlich gibt es kaum einen Beamten, der weiter in das Alltagsgeschehen
       der Stadt einwirken kann. Deshalb werden Kandidaten auch gern von Kritikern
       in der Luft zerfetzt. Und von Befürwortern in den Himmel gelobt. Um
       tatsächlich beurteilen zu können, ob der Kandidat sich für irgendetwas
       eignet, ob er ein unerträglicher Haudegen oder ein von CDU-Vorgesetzten
       kaltgestellter Profi ist, bräuchte es Zeit. Ruhe. Offenheit. All das
       verweigert Körting.
       
       ## Das passende Vorbild
       
       Dabei könnte sich der scheidende Innensenator Ehrhart Körting einfach an
       einem sehr naheliegenden Vorbild orientieren: dem gerade frisch ins Amt
       gewählten Innensenator Ehrhart Körting. Der hätte 2001, zu Zeiten einer
       rot-grünen Übergangsregierung, schon einmal einen neuen Polizeipräsidenten
       küren können. Er verzichtete aber darauf, weil ein Regierungswechsel
       absehbar war. Heute hingegen verzichtet er auf jedes politische Geschick.
       
       17 May 2011
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Gereon Asmuth
       
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