# taz.de -- Vulkan legt Berliner Flughäfen lahm: Wölkchen stoppt Flieger
       
       > Die Deutsche Flugsicherung sperrt den Luftraum wegen der Vulkanasche aus
       > Island. Wenige Stunden später gibt es Entwarnung. In Berlin ärgern sich
       > Urlauber.
       
 (IMG) Bild: Wartende auf dem Flughafen Schönefeld
       
       Vor den Schaltern der Fluggesellschaften in Tegel drängen sich am
       Mittwochmorgen hunderte Passagiere mit ihren Koffern und Gepäckwagen, um
       sich über die aktuelle Situation zu erkundigen. Trotz der Flugausfälle
       bleiben die meisten gelassen. Zeitung lesen, ein bisschen Shopping, Café
       trinken. Trotz der weitgehend entspannten Atmosphäre wandern die Blicke
       immer wieder hoffnungsvoll auf die großen Bildschirme, auf denen bis 14 Uhr
       nur ein Wort aufleuchte: cancelled. Zum Trost verteilen Mitarbeiter der
       Fluggesellschaften Getränke und Croissants.
       
       Die Aschewolke des isländischen Vulkans Grimsvöten hat am Mittwoch den
       Flugverkehr über Deutschland lahmgelegt - zumindest kurzfristig. Auf den
       Berliner Flughäfen fielen 185 der regulären 700 Flüge aus. Die Sperrung
       durch die Deutsche Flugsicherheit begann um 11 Uhr und war ursprünglich bis
       19 Uhr vorgesehen. Doch schon drei Stunden später wurde der Luftraum wieder
       freigegeben - viele Experten hatten aufgrund der geringen Dichte der
       Aschepartikel schon zuvor keinen Grund für die Ausfälle gesehen.
       
       Vorsorglich hatten die Airlines am Morgen sämtliche Flüge gestrichen. "Es
       wird versucht, einen Teil der annullierten Flüge doch noch starten zu
       lassen", sagte Flughafensprecher Leif Erichsen nach der Freigabe des
       Luftraums.
       
       Etwas Unmut herrscht bei den Urlaubern, deren Abreise sich verzögerte. "Es
       ist schade um den verlorenen Urlaubstag", sagt Sylvia Nowatzski, die nach
       Malaga fliegen will. "Außerdem ärgert es mich, dass ich einchecken muss,
       damit ich meinen Anspruch auf Umbuchung nicht verliere." Sonst wäre sie
       erst gar nicht zum Flughafen gefahren. "Dass mein Flieger noch nicht
       abhebt, weiß ich schließlich schon aus dem Internet."
       
       Weit weniger Verständnis für das lange Warten bringt Maya-Sylviane Plöger
       auf. "Das kotzt mich an, weil ein ganzer Tag flöten gegangen ist", schimpft
       sie in ihr Handy. "Ich hab gar keinen Bock mehr." Plöger hatte einen
       Kurztrip nach London gebucht. Ihr Problem: "Eigentlich lohnt sich die Reise
       gar nicht mehr, aber stornieren kann ich auch nicht." Von ihrem
       Reiseanbieter bekomme sie das Geld für das Hotel nicht erstattet. "Die
       sagen, dass das hier höhere Gewalt ist." Nun sei ihre Laune verdorben.
       Jetzt müssten die verbliebenen drei Tage in London umso besser werden.
       
       25 May 2011
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Manuel Opitz
       
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