# taz.de -- Machtkampf im Jemen: Luftangriffe und ein Al-Qaida-Auftritt
       
       > Der Kampf zwischen dem Präsidenten und der Opposition weitet sich aus. In
       > Sanaa demonstrierten erneut Zehntausende gegen Saleh. Im Süden kam es zu
       > Gefechten mit Al-Qaida-Kämpfern.
       
 (IMG) Bild: Meinen es ernst: Anhänger von Stammesführer Scheich Sadek al-Ahmar in Sanaa.
       
       SANAA rtr/afp/taz | Im Machtkampf zwischen Truppen von Jemens Präsident Ali
       Abdallah Saleh und oppositionellen Stammeskämpfern ist eine Waffenruhe für
       die Hauptstadt Sanaa vereinbart worden. Sie solle eine Vermittlung in dem
       Streit ermöglichen, sagte der einflussreiche Stammesführer Scheich Sadek
       al-Ahmar am Freitag.
       
       "Wenn das Regime Salehs eine friedliche Revolution akzeptiert, sind wir
       dazu bereit. Wenn er Krieg will, werden wir gegen ihn kämpfen", ergänzte
       Ahmar, dessen Haschid-Stamm sich in den vergangenen Tagen blutige Kämpfe
       mit Salehs Truppen geliefert hatte und deren Anhänger der islamistischen
       Oppositionspartei Islah nahestehen.
       
       In Sanaa versammelten sich derweil mehrere zehntausend Menschen für einen
       "Freitag der friedlichen Revolution". Sie trugen die Särge von rund 30
       Todesopfern der Kämpfe der vergangenen Tage, die insgesamt um die 100 Tote
       gefordert haben sollen. Wenige Kilometer weiter sammelten sich
       Saleh-Anhänger für einen "Freitag von Recht und Ordnung". Mehrere tausend
       Menschen verließen aus Angst vor neuer Gewalt die jemenitische Hauptstadt.
       
       Ein anderer Stamm griff derweil am Freitag drei Kontrollpunkte in der
       Region al-Fardha, rund 75 Kilometer nordöstlich der Hauptstadt Sanaa, an.
       Die Kämpfer des Stammesführers Sheikh Hamid Asim sagten, sie hätten einen
       Militärkommandanten getötet, als sie eine Basis der republikanischen Garde
       einnahmen. General Ali Nasaser Gatami und eine unbekannte Zahl seiner
       Soldaten seien gefallen, bestätigten Militärkreise.
       
       Die Basis sei daraufhin von der jemenitischen Armee aus der Luft
       angegriffen worden, um die Waffenbestände dort zu zerstören, damit sie
       nicht in die Hände der Aufständischen fallen. Die Zahl der Toten und
       Verletzten bei den Bombardierungen in der Provinz Naham nordöstlich von
       Sanaa sei unbekannt, berichtete der BBC-Rundfunk.
       
       In der südlichen Stadt Zinjibar, Hauptstadt der Provinz Abyan, kam es zu
       Kämpfen mit mutmaßlichen Al-Qaida-Einheiten, die die Stadt stürmten und
       Militäreinrichtungen angriffen, meldete Reuters. Mindestens ein Soldat soll
       getötet worden sein.
       
       27 May 2011
       
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