# taz.de -- Kommentar Neonazi-Demo: Das Konzept ging auf
       
       > Dass nicht mehr Kameraden als im Jahr 2010 nach Braunschweig kamen,
       > sollte nicht täuschen. Jene, die kamen, wussten, worauf sie sich
       > einließen. Die Szene zeigte, wie hoch ihr Organisationsgrad und ihre
       > Disziplin ist.
       
 (IMG) Bild: In der Überzahl: 5.000 Menschen demonstrierten gegen die Neonazi-Kundgebung in Braunschweig.
       
       Erst Kundgebung, dann Marsch. Die Neonaziszene hat auf das Verbot ihres
       Marsches in Braunschweig flexibel reagiert. Mit dem Verbot gab sich das
       Kameradschaftsspektrum um Dieter und Ricarda Riefling nicht ab.
       Selbstbewusst suchte die Szene mit der nachgeschobenen Anmeldung in Peine
       weiter den Kampf um die Straße.
       
       Den Neonazis gefiel die Idee der Kundgebung mit Rechtsrock und Marsch um
       des Marsches willen. Dass die Bands nicht die Stimmung anheizten, ändert
       wenig an ihrem Erfolgserlebnis. Es ist keine Übertreibung von Dieter
       Riefling, wenn er betont, der "Tag der deutschen Zukunft" (TddZ) sei jetzt
       ein fester Termin auf ihrer Agenda. Spiel, Spaß und Spannung wurde geboten,
       das wirkt nach.
       
       Schon öfter reagierten Neonazis mit Spontanaktionen am selben Tag, wenn
       ihnen durch die Gegenproteste die Planungen platzen. Am Samstag hatte aber
       vor allem Ricarda Riefling mit dem Doppeltermin in zwei Städten in einem
       engen Zeitfenster am selben Tag eine sehr ambitionierte Aktionsform gewagt.
       Und ihr Plan ging auf.
       
       Dass sie für den TddZ nicht mehr Kameraden als im Jahr 2010 mobilisierten,
       sollte nicht täuschen. Jene, die kamen, wussten, worauf sie sich einließen.
       Die Szene zeigte wie hoch ihr Organisationsgrad und ihre Disziplin ist.
       
       Neue Aktionsformen werden in der Szene seit dem Scheitern der Märsche durch
       Proteste breit diskutiert. Das Konzept könnte zum Exempel werden.
       
       5 Jun 2011
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Andreas Speit
       
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