# taz.de -- Spanier fluchen vegetarisch: Mir doch Gurke
       
       > Die Gurke ist rehabilitiert. Schade, man hatte sich gerade an die vielen
       > Gurken des Tages gewöhnt. Jetzt kann sie wieder für lahme spanische
       > Flüche herhalten.
       
 (IMG) Bild: Weg damit: verschmähte spanische Gurken.
       
       "Me importa un pepino" (Das ist mir so wichtig wie eine Gurke), sagen die
       Spanier, wenn ihnen etwas egal ist. Oder am Arsch vorbeigeht - was die
       Gurke ja, wie jetzt offiziell vom größten Gurkenforschungsinstitut des
       Landes bestätigt, nicht gemacht hat: [1][sie ist raus aus dem
       EHEC-Heckmeck]. Schade ist das schon, man hatte sich gerade an die vielen
       Gurken des Tages und sich zusammenrottende Gurkentruppen gewöhnt.
       
       Interessant dabei ist, dass die Spanier auf Vegetarisch fluchen – hier sind
       die Dinge ja eher wurscht. Was nur davon zeugt, dass die Spanier eben
       wissen, worauf man verzichten kann: Auf fleischloses Gemüse. Gurken? Och
       nö! Die bestehen ja auch aus mehr Wasser als Wasser selber.
       
       Die Redewendung "me importa un..." kann allerdings mit so ziemlich allem
       vervollständigt werden, was über die Lippen geht. Die Gurke ersetzt dabei
       schöne Kraftausdrücke, ist also die Wahl der Langweiler und Wohlerzogenen.
       Jedenfalls in Südamerika, wo die Gurke sonst allerdings kaum Beachtung
       findet. Fast könnte man Mitleid mit ihr haben. Sie ist dort kleiner und
       schrumpeliger als ihre stolze europäisch-genormte Cousine und schmeckt ein
       bisschen bitter.
       
       Die Gurken sind jetzt also frei von jedem Verdacht und können wieder das
       tun, was sie am besten können - Herhalten für lahme Flüche, blöde Witze und
       wässrige Salate.
       
       10 Jun 2011
       
       ## LINKS
       
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       ## AUTOREN
       
 (DIR) Frauke Böger
       
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