# taz.de -- Reichtum des Bofrost-Gründers: Scheffeln und schweigen
       
       > Der Gentlemen genießt und schweigt: Bofrost-Gründer Josef Boquoi will
       > seinen Reichtum nicht öffentlich machen. Und lässt sich auch von einer
       > ersten Niederlage nicht bremsen.
       
 (IMG) Bild: Mit Leidenschaft wehrt sich der Bofrost-Gründer dagegen, seinen Reichtum öffentlich zu machen.
       
       Wenn es um ihr Geld geht, sind deutsche Unternehmer ganz Gentlemen: Sie
       genießen und schweigen. Dass die Aldi-Brüder ihr Vermögen nicht gern auf
       die Ladentheke legen, ist allseits bekannt. Lieber übertragen sie ihr
       Privatvermögen etlichen Stiftungen in Nord oder Süd, als das ganze Ausmaß
       ihres Reichtums preisgeben zu müssen.
       
       Nun kämpft auch der Multimillionär und Bofrost-Gründer Josef Boquoi vor
       Gericht, um sich gegen die Nennung in der Liste der reichsten Deutschen zu
       wehren. Und lässt sich dabei auch von einer ersten Niederlage nicht
       bremsen: Nachdem das Landgericht München seine Klage im April abgewiesen
       hat, legte er nun Rechtsmittel ein.
       
       Das Manager-Magazin hatte Boquoi in seinem Ranking "Die 500 reichsten
       Deutschen" mit einem geschätzten Vermögen von 950 Millionen Euro auf Platz
       92 gesetzt. Laut seinem Anwalt sei Boquoi nach dem Rückzug aus dem
       Unternehmen ein Privatmann und daher seien auch seine finanziellen
       Verhältnisse Privatsache. Zudem weiche das geschätzte Vermögen von dem
       tatsächlichen Wert um mehr als 10 Prozent ab.
       
       Das Landgericht München begründete sein Urteil damit, dass das Interesse
       der Öffentlichkeit an der Berichterstattung das Persönlichkeitsrecht des
       Klägers überwiegt. Außerdem wies das Gericht darauf hin, dass Boquoi einen
       mindestens ebenso konkreten Wert angeben muss, wenn er sich gegen den
       genannten wenden will. Das lehnte dieser erwartungsgemäß ab.
       
       Privatsache ist Boquois Vermögen - egal wie die nächste Instanz entscheidet
       - längst nicht mehr. Jetzt steht sein Hab und Gut nicht mehr nur in der
       Reichenliste, sondern auch in vielen Zeitungen. Wie hier. EMF
       
       13 Jun 2011
       
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