# taz.de -- Entwicklungshilfe: Mit Erster Klasse nach Afrika
       
       > Ärger in der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit:
       > Der Aufsichtsrat wirft der Organisation Geldverschwendung vor.
       
 (IMG) Bild: Soll Arbeitsweise der GIZ rechtfertigen: Entwicklungsstaatssekretär Beerfeltz.
       
       BERLIN taz | In einem Brief an den Entwicklungsstaatssekretär Hans-Jürgen
       Beerfeltz kritisiert der SPD-Haushaltspolitiker Lothar Binding die
       Umsetzung der Fusion der deutschen Entwicklungsorganisationen. In dem
       fünfseitigen Schreiben vom 30. 5. 2011, das der taz vorliegt, bemängelt
       Binding kostspielige Vorstandsreisen in der Deutschen Gesellschaft für
       Internationale Zusammenarbeit (GIZ) sowie deren teure Dienstwagenflotte.
       
       Die GIZ ist am 1. 1. 2011 als Zusammenschluss aus den früheren
       Entwicklungsorganisationen GTZ, DED und Inwent hervorgegangen.
       
       GIZ-Aufsichtsrat Binding formuliert die Vorwürfe überwiegend als Frage an
       Beerfeltz und bittet um Klarstellung. So schreibt er, dass "entgegen meiner
       Beobachtung in einem konkreten Fall" innerhalb der GIZ davon gesprochen
       werde, dass der Vorstand "bei Flugreisen im Regelfall die teuerste Klasse"
       wähle.
       
       Ebenso spricht er den vorhandenen "Fuhrpark an Luxuskarossen" in der GIZ
       an. Dieser sei "im Sinne einer nachhaltigen Entwicklungszusammenarbeit zu
       erklären". Weiter kritisiert er den Ablauf der Fusion, bei der DED und
       Inwent der GTZ beitreten mussten und keine Fusion auf Augenhöhe
       stattgefunden habe. Dadurch sei eine "wichtige Chance zur Modernisierung"
       verpasst worden.
       
       Das Entwicklungsministerium reagierte am Dienstag auf einen Bericht der
       Frankfurter Rundschau und stellte klar, dass die Fusion auf einem guten Weg
       sei. "Die nun erfolgte Kritik ist unterste Schublade eines ziemlich
       primitiven Neidkomplexes", schreibt das Ministerium.
       
       Der FDP-Haushaltspolitiker Jürgen Koppelin hat Binding wegen des Briefes
       angegriffen. "Wenn sich die Vorwürfe als Unwahrheit herausstellen, sollte
       er sein Aufsichtsratsmandat bei der GIZ niederlegen", sagte Koppelin. "Ich
       kann mir dies aber nicht vorstellen. Binding muss jetzt die Fakten auf den
       Tisch legen." Grünen-Politikerin Priska Hinz forderte Konsequenzen, falls
       sich die Geldverschwendungsvorwürfe bestätigen: "Das müsste sofort
       abgestellt werden."
       
       14 Jun 2011
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Gordon Repinski
       
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